„interaktiv“lässt ersten Punkt liegen
In der Nordrheinliga kassieren die Ratinger in letzter Sekunde den Siebenmeter zum 36:36 gegen Bonn.
RATINGEN Die Abwehr war über die gesamten 60 Spielminuten nicht die große Stärke von „interaktiv Handball“gegen die TSV Bonn rrh. Das zeigte sich auch im letzten Angriff der Gäste. Sie nahmen ihren Torhüter zugunsten eines siebten Feldspielers heraus, brachen durch und sicherten sich einen Siebenmeter. „Den kann man geben“, befand Ratingens Kapitän Alexander Oelze. Simon Röhrig behielt die Nerven und versenkte zum 36:36 (17:18)-Endstand. Für die Bonner war es bereits das zweite Remis im dritten Spiel, für „interaktiv“der erste Punktverlust dieser Saison.
„Letztlich müssen wir mit dem Unentschieden leben“, sagte Oelze. „Natürlich fühlt sich das nicht gut an, wenn einem der Sieg mit der letzten Aktion aus den Händen gleitet, doch es ging schließlich die ganze Zeit hin und her. Ungerecht ist die Punkteteilung sicher nicht.“Zu Beginn waren es die Gastgeber, die hinterhergelaufen waren. Nach knapp zehn Minuten führten die Bonner 8:4. Hendrik Stock, der schon im vorigen Spiel gegen den Neusser HV zu den Leistungsträgern gezählt hatte, drehte nun aber auf und gehörte zu den entscheidenden Figuren bei der Aufholjagd. Vier Mal traf der Rückraumspieler auf dem Weg zum 13:14-Zwischenstand.
Der erste Ausgleich seit dem 4:4 ließ allerdings bis zur zweiten Halbzeit auf sich warten. Tomislav Nuic markierte eines seiner insgesamt zehn Tore zum 18:18 per Siebenmeter. Zwar gingen die Hausherren kurz darauf sogar in Führung, doch sie sahen sich zwischendurch erneut einem Drei-Tore-Rückstand ausgesetzt, den Nedim Hadzic und Bastien Arnaud schnell wieder verkürzten. Mit mehr als einem Tor ging „interaktiv“nie in Front, doch in der Schlussphase war das Team von Coach Ace Jonovski dem Sieg etwas näher als die ehemaligen Hauptstädter.
Robert Markotic glich zum 34:34 aus, Nuic besorgte die Führung, auf die Bonn durch Daniel Rohloff schnell eine Antwort hatte. So war es erneut der starke Stock, der die Verantwortung übernahm und 35 Sekunden vor Schluss mit seinem achten Treffer der Partie das 36:35 markierte. „Das Sieben-gegen-Sechs müssen wir dann vielleicht auch einfach besser verteidigen“, sagte Oelze. „Auch wenn es natürlich schwer ist.“
Bei der Beurteilung der Partie differenzierte der Mannschaftskapitän zwischen Angriff und Abwehr. „Offensiv haben wir das gut gemacht. 36 Tore sprechen da für sich. Aber so ist es eben auch in der Deckung“, meinte Oelze. Egal, ob es die Ratinger mit einer 6:0- oder 5:1-Abwehrvariante probierten, ihnen fehlte der Zugriff. „Die Bonner haben es auch wirklich gut gemacht, sich kaum Technische Fehler geleistet und auch im Zeitspiel noch sehr gute Entscheidungen getroffen. Was aber nicht sein kann, ist, dass wir sehr oft die letzten Zweikämpfe verloren haben. Wir haben da viel zu passiv agiert.“
„interaktiv Handball“:
Büttner, Karic – Nuic (10/4), Stock (8), Hadzic (4), Markotic (4), Ciupinski (4), Mensger (2), Arnaud (2), Oelze (1), Crnic (1), Jahan, Claussen, Könemann.