Rheinische Post Ratingen

Das japanische Feuerwerk ist startklar

- VON BRIGITTE PAVETIC

Hunderttau­sende werden in der Landeshaup­tstadt erwartet. Zum Finale des Japan-Tages soll es Gold vom Himmel regnen.

DÜSSELDORF Die Vorbereitu­ngen für den Japan-Tag liefen am Freitag auf Hochtouren. Mit kreativer Unruhe waren die Pyrotechni­ker auf Oberkassel­er Seite am Mittag mit dem Aufstellen der Behältniss­e für das Feuerwerk beschäftig­t. „Die Sorge ist groß, dass es gleich stürmt und regnet, wir müssen Gas geben“, sagte Martin Schmitz, der bei Nico Europe aus Wuppertal der Vertriebsl­eiter für Großfeuerw­erke ist. An seiner Seite waren drei japanische Pyrotechni­ker, die extra für den Japan-Tag angereist sind: Hideki Kubota und seine Kolleginne­n Natsuko Oi und Aya Takasaki.

„Was wir hier haben, das sind Attrappen“, erzählte Schmitz, die echten Feuerwerks­körper sind sicher in einem Container gelagert. Exakt 1502 Knallkörpe­r werden am Samstagabe­nd um 23 Uhr in die Luft geschossen. Das Motto, das schon 2020 festgelegt wurde, gilt immer noch und hat nichts an Aktualität eingebüßt, wie der deutsche Pyrotechni­ker sagt: „Frieden und Freundscha­ft“. Etwa 25 Minuten wird das Spektakel dauern, und die japanische­n Kollegen erklärten, welche Farbpracht zu erwarten ist: Rot am Anfang, bunt in der Mitte, und zum Schluss gibt es einen Goldregen. 60 Zündungen werden geschaltet. Schmitz, der seit vielen Jahren dabei ist und auch das Feuerwerk für die Rheinkirme­s betreut, geriet ins Schwärmen: „Der JapanTag

und das Feuerwerk – das ist für uns alle immer noch etwas vollkommen Besonderes.“

Ähnlich sieht das Anne Lenden, die bei der Stadt für Veranstalt­ungen zuständig ist. Sie erinnerte sich: „1983 hatten wir unsere erste JapanWoche – mit Feuerwerk, es kamen so viele Menschen, die Leute kamen später nicht mehr nach Hause, weil der ÖPNV zusammenge­brochen war.“1987 hatten die Veranstalt­er das Hochwasser unterschät­zt und alle Vorbereitu­ng war umsonst gewesen, alles schwamm im Wasser, alles musste abgesagt werden.

Gut 600.000 Menschen werden erwartet zum Japan-Tag. Fast alles steht schon bereit: Am Mannesmann­ufer erstrecken sich die Zelte vom Kit bis zur Reuterkase­rne, die Hauptbühne steht auf dem Burgplatz. Dort wird am Samstag um 21.40 Uhr bis zum Beginn des Feuerwerks die Band Charan-Po-Rantan with Kankan Balkan auftreten. Sängerin Momo (29) und Akkordeons­pielerin

Koharu (33) sind das erste Mal in Düsseldorf – in Japan haben die Schwestern einen gewissen Kultstatus mit ihrem Mix aus Chanson, Pop und Folklore. Der Bandname steht für Fröhlichke­it und ein sympathisc­hes Durcheinan­der, wie Sven Jähnig vom Japanische­n Kulturinst­itut in Köln erklärte, das das Duo für drei Auftritte nach Deutschlan­d lotste. „Etwas aus der Reihe fallen – so lässt sich der Name auch umschreibe­n.“Das ist den Schwestern auch anzusehen, denn ihre Haare sind blau und violett, die Sommerkimo­nos – auch Yukata genannt – sind bunt gestreift, den Kopf zieren Hüte, die an französisc­he Gendarme erinnern. „Das alles hat unsere Mutter geschneide­rt, sagen die beiden Frauen stolz. „Denn wir stellten uns Deutschlan­d vor allem sehr grün vor, da dachten wir, unsere bunten Outfits passen da gut rein.“

Cosplayer und Kunst, Kulinarisc­hes und Feuerwerk, Tanz und Musik: Die japanische Kultur wird am Samstag in Düsseldorf wieder mit einer Großverans­taltung gefeiert. In zahlreiche­n Gastronomi­eZelten kann japanische­s Streetfood entdeckt werden. Auch traditione­lle Kleidung, Kalligrafi­e und sportliche japanische Künste können ausprobier­t werden. Unsere Redaktion berichtet live über den Japan-Tag und hat schon am Freitag damit begonnen. An rund 75 Ständen und in einem bunten Bühnenprog­ramm wird die facettenre­iche Kultur des ostasiatis­chen Landes präsentier­t. Am Samstag um 12.30 Uhr geht es los. Dann sprechen auf der Hauptbühne am Burgplatz Oberbürger­meister Stephan Keller, Andreas Pinkwart (NRW-Wirtschaft­sminister), Manabu Miyamoto (Präsident des Japanische­n Clubs) sowie Kiminori Iwama, der japanische Generalkon­sul in Düsseldorf, Grußworte.

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RP-FOTO: BRIGITTE PAVETIC Bei den Vorbereitu­ngen auf der Oberkassel­er Rheinwiese in Höhe Rheinknieb­rücke: Die Feuerwerke­r Martin Schmitz, Natsuko Oi, Aya Takasaki und Hideki Kubota (v.l.)

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