„Heljens hilft“baut Aktivitäten aus
Die Hilfe für die Ukraine ist groß. Es werden noch Unterstützer gesucht.
HEILIGENHAUS (RP) Mit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gründete sich die Initiative „Heljens hilft Ukraine“. Diese hat sich in den vergangenen Monaten nicht nur etabliert, sondern ihre Aktivitäten auch ausgeweitet. Für die Zukunft gibt es weitere Pläne.
„Die zahlreichen Sach- und Geldspenden, Angebote zur Mithilfe und sonstige Unterstützung war und ist überwältigend. Das ist auch bei den hier eingetroffenen Ukrainerinnen und Ukrainern buchstäblich angekommen“, schildert Taner-Egin Richter. Daher war es den Geflüchteten ein Bedürfnis, ihrerseits der Heiligenhauser Bevölkerung zu danken und ins Gespräch zu kommen.
Eine hervorragende Möglichkeit hierzu bot das Heiligenhauser Frühlingsfest. Mit Unterstützung des Heiligenhauser Stadtmarketings wurde ein Stand vor der Sparkasse aufgebaut, an dem selbstgemachte Wareniki-Teigtaschen angeboten wurden, die in der Ukraine als Nationalgericht gelten. Neben den Wareniki fanden auch einige Ölgemälde schnell Abnehmer und das von Tobias Kaiser zur Verfügung gestellte Spendenschwein füllte sich über den Tag mit mehr als 500 Euro.
„Es war eine wirklich harmonische Frühlingsstimmung, sowohl seitens der Besucher als auch der Ukrainerinnen und Ukrainer. Das war für diese nach ihrer Flucht eine wirklich gute Ablenkung“. Das durchweg positive Echo auf diese Aktion von allen Seiten hat die Initiative auch dazu animiert, ein „HeljenshilftUkraine“-Come2gether
Event“im Sommer voruibereiten.
Auch das Angebot der Initiative im Ladenlokal des Stadtmarketings in der Hauptstraße 145 (neben Restaurant Hermes) hat sich etabliert. War dies zunächst ausschließlich eine Anlaufstelle sowohl für Hilfswillige als auch Geflüchtete, so werden inzwischen seitens Vodafone gestiftete Sim-Karten freigeschaltet. In einem kleinen „Drugstore“werden kostenfreie Drogerie- und Schreibwaren angeboten. „Es wäre klasse, wenn wir nicht nur das Angebot, sondern auch unsere Öffnungszeiten ausweiten könnten“wünscht sich Rostyslava Holthaus. „Derzeit haben wir nur samstags von 9 bis 13 geöffnet. Für diese und weitere Zeiten suchen wir dringend noch Freiwillige“.
In Kürze sollen hier auch 60 Laptops an ukrainische Schüler und Studenten ausgegeben werden, die von dem Jobvermittler StepStone gespendet wurden. Die Geräte sollen auch genutzt werden, um an einem geplanten Online-Deutschkurs teilnehmen zu können.
Neben all diese Aktivitäten vor Ort gingen auch die Hilfstransporte in das ukrainische Lviv weiter. Mittels eines von der Firma Woelm zur Verfügung gestellten Lkw konnte jüngst erstmals eine Lieferung von rund 7 Tonnen an Hilfsgütern auf Euro-Palletten erfolgen. „Der Lkw hat uns in mehrfacher Hinsicht sehr geholfen“, freut sich Andreas Holthaus, der die Transporte organisiert. „Wir liefern mehr Hilfsgüter mit einer Fahrt, sparen dadurch erheblich Sprit und Zeit und die auf Palletten kommissionierten Hilfsgüter können schneller weitertransportiert werden. Auch ein von der Spedition R+M de Witt gespendeter Stromgenerator fand so seinen Weg in die Ukraine“. Auch bei dieser Gelegenheit zeigte sich wieder die große Bereitschaft sowohl von Einzelpersonen und Firmen, schnell und pragmatisch zu unterstützen. Beide Fahrer, Andreas Kart und Thomas Rikal, wollten für die Fahrt Urlaub nehmen. Deren Arbeitgeber Olsberg Metallhandel und Koch Media erfuhren davon und stellten beide stattdessen für die Dauer der Fahrt von der Arbeit frei.
All diese Aktivitäten erfordern viel Zeit und Aufwand der Mitglieder der Initiative. „Es wäre klasse, wenn wir die viele Arbeit auf mehr Schultern verteilen könnten“, wünscht sich Taner Egin-Richter für die Zukunft. Auch Umzugs- und Renovierungshelfer werden dringend gesucht. Wer hier unterstützen möchte, kann sich gerne über www.heljenshilftukraine.de oder per E-Mail (info@heljenshilftukraine.de) an die Initiative richten.