Kalenderblatt
Der Fund, von dem der amerikanische Arbeiter James Marshall seinem
Chef am 24. Januar 1848 berichtete, war eigentlich wenig aufsehenerregend: Marshall hatte auf der Baustelle einer Sägemühle ein paar Goldnuggets gefunden. Ihr Wert: vermutlich etwa fünf USDollar. Der Besitzer des Geländes war ein Schweizer. John August Sutter hatte von der damals noch mexikanischen Regierung Kaliforniens das Recht erhalten, im Tal des Flusses Sacramento eine Siedlung zu errichten. Sutter wollte den Fund zunächst geheim halten, um seine eigenen Rechte an dem Land bestätigten zu lassen. Doch die Zeiten waren unruhig: Seit 1846 tobte der mexikanisch-amerikanische Krieg, der im Februar 1848 mit großen Gebietsgewinnen für die USA endete. Kalifornien wurde amerikanisch. Die Gerüchte um Goldfunde machten schon bald die Runde. Nach einigen Wochen berichteten die ersten Zeitungen, schon bald machten sich Menschen aus allen Teilen des Landes auf, um in Kalifornien ihr Glück zu suchen. Die offizielle Bestätigung der Goldfunde kam von US-Präsident James K. Polk (Bild), der Ende des Jahres 1848 dem Kongress von den Funden berichtete und damit nachträglich den Krieg gegen Mexiko rechtfertigte. Der Goldrausch dauerte bis etwa 1854. Für die amerikanischen Ureinwohner war er eine Katastrophe: Tausende wurden vertrieben und ermordet. Ab 1854 wurde der Goldabbau verstaatlicht, die Zeit der Glücksritter war vorbei. Sutter und Marshall, die den Goldrausch ausgelöst hatten, hatten davon wenig profitiert: Marshall starb völlig verarmt 1885, Sutter verlor den größten Teil seines Besitzes und verließ Kalifornien.