Am Kö-Bogen entsteht ein neues Hotel
Das „The Cloud One“wird frühestens im Juni eröffnen. Clou sind eine Skylounge mit Terrasse und eine begrünte Wand im Innenhof.
Kö-Bogen geht der Bau des Hotels „The Cloud One“in das Finale. Bis zum Einchecken des ersten Gastes werden aber noch einige Monate vergehen, wie es aus der Unternehmenszentrale von Motel One in München heißt. Als wahrscheinlich frühestmöglicher Termin wird unserer Redaktion der Juni genannt. Für das geplante Motel One an der Friedrichstraße heißt es, dass es frühestens 2026 eröffnet wird.
Das neue Hotel steht an besonderer Stelle. Wer von der Schadowstraße zur Königsallee läuft, hat es gleich im Blick. Der sich leicht nach vorne wölbende Baukörper steht zwischen dem P & C-Haus von Richard Meyer und dem Kö-Bogen-Komplex von Daniel Libeskind. Die Leistungsschau internationaler Stararchitekten komplettiert nun der Neubau von Christoph Ingenhoven, der mit seinem Entwurf auf die Nachbarschaft auf harmonische Weise reagiert.
Das Gebäude nimmt die Idee der Rundung auf und und passt seine Höhen links und rechts den Nachbarn an. „Ein schöner Lückenschluss und architektonisch nicht ganz einfach“, sagt Christoph Ingenhoven beim Ortstermin mit unserer Redaktion. Früher stand an der Stelle ein ziemlich klotziger Querbau der Alten Leipziger, der sich an die Hochstraße angepasst hatte. Als der Tausendfüßler abgerissen war und drumherum die neue Düsseldorfer Mitte entstand, wurde die keinesfalls schöne Schlichtheit des Bürobaus, in dessen letzten Jahren auch der Textiler H&M untergebracht war, offensichtlich.
Die Alte Leipziger suchte nach neuen Ideen und Ingenhoven lieferte im Dialog mit dem Projektentwickler DC Values das neue
Konzept. Dabei waren kniffelige Fragen zu lösen, zudem sollte, wie es stets Ingenhovens Anliegen ist, auch städtebaulich ein positiver Effekt erzielt werden. Wenn man von
der Schadowstraße kommt und auf das neue Haus schaut, nimmt es sich beispielsweise an seiner nördlichen Seite etwas zurück, um dem Libeskind-Bau Geltung zu verschaf
fen. Dafür wölbt er sich nach vorn und kragt in der ersten Etage aus, was vor allem damit zu tun, dass parallel zum Tausendfüßler ein großer Kanal (Hauptsammler) im Erdreich
verbaut wurde, der zu berücksichtigen war. Vorteil für die Passanten an den Schaufenstern des großen Douglas-Geschäftes: Sie haben ein Dach über dem Kopf und werden bei
Regen nicht nass.
Ein weiteres Geschäft wird noch vermietet, vom zweiten bis zum siebten Geschoss wird das „The Cloud One“residieren, eine gehobene Linie des Hotelbetreibers Motel One. In New York gibt es sein solches Haus bereits, auch in Hamburg. Die Düsseldorfer Herberge hat 157 Zimmer. Ingenhoven hat wegen des Lärmschutzes eine Doppelfassade geplant, die bodentiefen Fenster lassen sich öffnen, so dass die Gäste heraustreten können.
Das ist auch bei der Skylounge möglich, wo die Terrasse rundum verläuft und in der Morgensonne ein toller Blick auf die Innenstadt möglich wird. Die Decke ist hier rund sieben hoch und das Raumgefühl entsprechend, über das grüne Dach des Geschäftshauses gegenüber (ebenfalls von Ingenhoven) ist der Stadtwald im Osten zu sehen. Auf der anderen Seite ist im Innenhof von oben bis unten eine begrünte Wand geplant, die vom Berliner Phytotechnologie-Professor KarlHeinz Strauch entworfen wurde. Er hat bereits die grünen Fassaden des Kö-Bogen II konzipiert.