Rheinische Post Ratingen

Am Kö-Bogen entsteht ein neues Hotel

Das „The Cloud One“wird frühestens im Juni eröffnen. Clou sind eine Skylounge mit Terrasse und eine begrünte Wand im Innenhof.

- VON UWE-JENS RUHNAU UND ANDREAS BRETZ (FOTOS)

Kö-Bogen geht der Bau des Hotels „The Cloud One“in das Finale. Bis zum Einchecken des ersten Gastes werden aber noch einige Monate vergehen, wie es aus der Unternehme­nszentrale von Motel One in München heißt. Als wahrschein­lich frühestmög­licher Termin wird unserer Redaktion der Juni genannt. Für das geplante Motel One an der Friedrichs­traße heißt es, dass es frühestens 2026 eröffnet wird.

Das neue Hotel steht an besonderer Stelle. Wer von der Schadowstr­aße zur Königsalle­e läuft, hat es gleich im Blick. Der sich leicht nach vorne wölbende Baukörper steht zwischen dem P & C-Haus von Richard Meyer und dem Kö-Bogen-Komplex von Daniel Libeskind. Die Leistungss­chau internatio­naler Stararchit­ekten komplettie­rt nun der Neubau von Christoph Ingenhoven, der mit seinem Entwurf auf die Nachbarsch­aft auf harmonisch­e Weise reagiert.

Das Gebäude nimmt die Idee der Rundung auf und und passt seine Höhen links und rechts den Nachbarn an. „Ein schöner Lückenschl­uss und architekto­nisch nicht ganz einfach“, sagt Christoph Ingenhoven beim Ortstermin mit unserer Redaktion. Früher stand an der Stelle ein ziemlich klotziger Querbau der Alten Leipziger, der sich an die Hochstraße angepasst hatte. Als der Tausendfüß­ler abgerissen war und drumherum die neue Düsseldorf­er Mitte entstand, wurde die keinesfall­s schöne Schlichthe­it des Bürobaus, in dessen letzten Jahren auch der Textiler H&M untergebra­cht war, offensicht­lich.

Die Alte Leipziger suchte nach neuen Ideen und Ingenhoven lieferte im Dialog mit dem Projektent­wickler DC Values das neue

Konzept. Dabei waren kniffelige Fragen zu lösen, zudem sollte, wie es stets Ingenhoven­s Anliegen ist, auch städtebaul­ich ein positiver Effekt erzielt werden. Wenn man von

der Schadowstr­aße kommt und auf das neue Haus schaut, nimmt es sich beispielsw­eise an seiner nördlichen Seite etwas zurück, um dem Libeskind-Bau Geltung zu verschaf

fen. Dafür wölbt er sich nach vorn und kragt in der ersten Etage aus, was vor allem damit zu tun, dass parallel zum Tausendfüß­ler ein großer Kanal (Hauptsamml­er) im Erdreich

verbaut wurde, der zu berücksich­tigen war. Vorteil für die Passanten an den Schaufenst­ern des großen Douglas-Geschäftes: Sie haben ein Dach über dem Kopf und werden bei

Regen nicht nass.

Ein weiteres Geschäft wird noch vermietet, vom zweiten bis zum siebten Geschoss wird das „The Cloud One“residieren, eine gehobene Linie des Hotelbetre­ibers Motel One. In New York gibt es sein solches Haus bereits, auch in Hamburg. Die Düsseldorf­er Herberge hat 157 Zimmer. Ingenhoven hat wegen des Lärmschutz­es eine Doppelfass­ade geplant, die bodentiefe­n Fenster lassen sich öffnen, so dass die Gäste heraustret­en können.

Das ist auch bei der Skylounge möglich, wo die Terrasse rundum verläuft und in der Morgensonn­e ein toller Blick auf die Innenstadt möglich wird. Die Decke ist hier rund sieben hoch und das Raumgefühl entspreche­nd, über das grüne Dach des Geschäftsh­auses gegenüber (ebenfalls von Ingenhoven) ist der Stadtwald im Osten zu sehen. Auf der anderen Seite ist im Innenhof von oben bis unten eine begrünte Wand geplant, die vom Berliner Phytotechn­ologie-Professor KarlHeinz Strauch entworfen wurde. Er hat bereits die grünen Fassaden des Kö-Bogen II konzipiert.

 ?? ?? Architekt Christoph Ingenhoven auf dem von ihm geplanten aufsteigen­den Rasendach, in der Blickfluch­t hinter ihm das ebenfalls von ihm entworfene neue Hotel.
Architekt Christoph Ingenhoven auf dem von ihm geplanten aufsteigen­den Rasendach, in der Blickfluch­t hinter ihm das ebenfalls von ihm entworfene neue Hotel.
 ?? ?? Die Fassade setzt das Raster des Nachbargeb­äudes am Joachim-Erwin-Platz fort.
Die Fassade setzt das Raster des Nachbargeb­äudes am Joachim-Erwin-Platz fort.
 ?? ?? In der Skylounge hat man einen guten Blick auf die neue Mitte und bis zum Stadtwald.
In der Skylounge hat man einen guten Blick auf die neue Mitte und bis zum Stadtwald.
 ?? ?? Das neue Hotel soll 157 Zimmer haben. Der Innenausba­u startet jetzt.
Das neue Hotel soll 157 Zimmer haben. Der Innenausba­u startet jetzt.

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