Die Gründerin der Düsseldorfer Weiter ist tot
Ruth Willigalla hat über Jahrzehnte für die Frauenrechte gekämpft und sich auch in vielen anderen Bereichen in ihrer Heimatstadt engagiert.
(hal) Im Alter von 93 Jahren ist vergangene Woche Ruth Willigalla verstorben. Schon früh engagierte sich die gebürtige Gerresheimerin in der SPD engagiert, zuerst in der Bezirksvertretung Benrath und vom 1976 bis 1984 im Stadtrat.
Ihr soziales Engagement hat Ruth Willigalla ausgezeichnet. Schon seit 1961 war sie in verschiedenen Funktionen in der AWO Düsseldorf aktiv, etwa als Vorsitzende im Ortsverein Garath, von 1972 bis 1985 als Erste
Schriftführerin im AWO-Vorstand und stellvertretende Vorsitzende zugleich, und außerdem noch elf Jahre lang als Vize-Vorsitzende im AWO Bezirks Niederrhein. „Mit Ruth Willigalla verlieren wir eine ebenso willensstarke wie überzeugende Persönlichkeit. Bis zu ihrem Tod hielt sie die Verbindung zur AWO. Wir verneigen uns vor einer großen Kämpferin für die Ziele unseres Sozialverbandes“, würdigte AWOKreisvorsitzender Manfred Abels die Verstorbene.
Besonders wichtig war der Gerresheimerin in all ihren Tätigkeiten und Funktionen die Stärkung der Rechte von Frauen. So zählte Ruth Willigalla zu den Mitinitiatorinnen der Schwangerschaftskonfliktberatung.
Zudem hat sie gemeinsam mit 22 Düsseldorferinnen 1978 den Frauen-Heimatverein Weiter als Pendant zu den Düsseldorfer Jonges gegründet, da bei diesem keine Frauen aufgenommen wurden. „Ich finde es immer noch toll, dass wir die Weiter gegründet haben. Frauen können gar nicht genug trommeln für ihre Belange und netzwerken, das ist schon eine ganz wichtige Plattform“, erklärte die stets fröhliche Dame vor drei Jahren in einem Interview in unserer Zeitung.
Ruth Willigalla hinterlässt zwei Söhne und zwei Enkelinnen. Die Familie plant eine private Trauerfeier. Eine Beisetzung wird es erst in mehreren Monaten geben. Die engagierte Ruth Willigalla hat sich entschieden, ihren Körper der Uniklinik Düsseldorf zu spenden.