Ex-CDU-Frau Sylvia Pantel ist jetzt Mitglied der Werteunion
Die ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel ist nach ihrem Parteiaustritt der Werteunion beigetreten. Sie soll den Landesverband NRW aufbauen.
Die langjährige CDUPolitikerin Sylvia Pantel ist seit Montag Mitglied der Werteunion. Nach ihrem Parteiaustritt vor zwei Wochen hat sie am Wochenende einen Aufnahmeantrag gestellt, sagt die 63-Jährige auf Nachfrage unserer Redaktion.
Bereits vor einer Woche hatte es ein Treffen mit dem Parteivorsitzenden und ehemaligen Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen in Erfurt gegeben, auch an der Vorstandsklausur des Landesverbands in Thüringen hatte Pantel teilgenommen. Am Samstag nun traf die ehemalige Bundestagsabgeordnete auf den Vorstand des Fördervereins der Werteunion in NRW. Vom Ergebnis dieses Kennenlernens habe sie ihr Engagement abhängig gemacht, sagt Pantel.
Sie habe nun „sehr gute Gespräche geführt“und sei auf „vernünftige Leute aus dem bürgerlichen Umfeld“getroffen, die größtenteils Familie hätten und mitten im Berufsleben stünden. Daraus leitet Pantel ein hohes Verantwortungsbewusstsein ab, was etwa bei der aktuellen Ampel-Regierung fehle. Mit ihren neuen Parteikollegen verbinde sie „die Sorge, dass das Land wirtschaftspolitisch in den Ruin geführt und gesellschaftspolitisch tief gespalten wird. Es braucht eine Politikwende.“
Im Vorstand des Fördervereins befinden sich laut Pantel allesamt Menschen mit CDU-Vergangenheit. Auch gebe es jetzt einige Anfragen aus der FDP für ein Mitwirken. Pantel ist nun zur Landesbeauftragten der Werteunion in NRW bestimmt worden und soll den Landesverband aufbauen, was bis Mitte Mai gelingen soll. Auch Kreisverbände – etwa in Düsseldorf – soll es perspektivisch geben. Zu potenziellen Wahlteilnahmen der Partei in Land und Stadt will sich Pantel noch nicht äußern. Als Lieblingskoalitionspartner bezeichnet sie die CDU, eine Zusammenarbeit ausschließen will sie zudem mit keiner Partei, auch nicht mit der AfD. „Es kommt darauf an, auf welche Leute man trifft und welche Politik sich umsetzen lässt.“
Den Abschied von der CDU hatte Pantel zuletzt unter anderem damit begründet, dass die CDU auf Ebene des Bundesrates mit Enthaltungen das Cannabis-Gesetz ermöglicht habe. Auch den parteiinternen Umgang mit Maaßen kritisiert Pantel. Auch insgesamt fehle ihr „das Konservative und eine Orientierung an den Wertmaßstäben des christlichen Menschenbildes“.
Bei der Werteunion sei ihr nun besonders die Familienpolitik wichtig. So plädiert sie etwa für eine Weiterentwicklung des Elterngeldes, wonach es mehr Unterstützung in den ersten drei Lebensjahren geben soll, wenn die Kinder zu Hause erzogen werden.
Bei „X“kritisierte Pantel zuletzt das neue Selbstbestimmungsgesetz, „es zerstört Frauenrechte und gefährdet die Gesundheit unserer Kinder“. In der Vergangenheit hatte Pantel etwa mit Positionen für Aufmerksamkeit gesorgt, in denen sie forderte, sich auf den Klimawandel mit einer „realistischen Politik“einzustellen, und den Sinn vieler klimapolitischer Entscheidungen in Frage gestellt.