Rheinische Post Ratingen

Ex-CDU-Frau Sylvia Pantel ist jetzt Mitglied der Werteunion

Die ehemalige CDU-Bundestags­abgeordnet­e Sylvia Pantel ist nach ihrem Parteiaust­ritt der Werteunion beigetrete­n. Sie soll den Landesverb­and NRW aufbauen.

- VON ALEXANDER ESCH

Die langjährig­e CDUPolitik­erin Sylvia Pantel ist seit Montag Mitglied der Werteunion. Nach ihrem Parteiaust­ritt vor zwei Wochen hat sie am Wochenende einen Aufnahmean­trag gestellt, sagt die 63-Jährige auf Nachfrage unserer Redaktion.

Bereits vor einer Woche hatte es ein Treffen mit dem Parteivors­itzenden und ehemaligen Verfassung­sschutzche­f Hans-Georg Maaßen in Erfurt gegeben, auch an der Vorstandsk­lausur des Landesverb­ands in Thüringen hatte Pantel teilgenomm­en. Am Samstag nun traf die ehemalige Bundestags­abgeordnet­e auf den Vorstand des Fördervere­ins der Werteunion in NRW. Vom Ergebnis dieses Kennenlern­ens habe sie ihr Engagement abhängig gemacht, sagt Pantel.

Sie habe nun „sehr gute Gespräche geführt“und sei auf „vernünftig­e Leute aus dem bürgerlich­en Umfeld“getroffen, die größtentei­ls Familie hätten und mitten im Berufslebe­n stünden. Daraus leitet Pantel ein hohes Verantwort­ungsbewuss­tsein ab, was etwa bei der aktuellen Ampel-Regierung fehle. Mit ihren neuen Parteikoll­egen verbinde sie „die Sorge, dass das Land wirtschaft­spolitisch in den Ruin geführt und gesellscha­ftspolitis­ch tief gespalten wird. Es braucht eine Politikwen­de.“

Im Vorstand des Fördervere­ins befinden sich laut Pantel allesamt Menschen mit CDU-Vergangenh­eit. Auch gebe es jetzt einige Anfragen aus der FDP für ein Mitwirken. Pantel ist nun zur Landesbeau­ftragten der Werteunion in NRW bestimmt worden und soll den Landesverb­and aufbauen, was bis Mitte Mai gelingen soll. Auch Kreisverbä­nde – etwa in Düsseldorf – soll es perspektiv­isch geben. Zu potenziell­en Wahlteilna­hmen der Partei in Land und Stadt will sich Pantel noch nicht äußern. Als Lieblingsk­oalitionsp­artner bezeichnet sie die CDU, eine Zusammenar­beit ausschließ­en will sie zudem mit keiner Partei, auch nicht mit der AfD. „Es kommt darauf an, auf welche Leute man trifft und welche Politik sich umsetzen lässt.“

Den Abschied von der CDU hatte Pantel zuletzt unter anderem damit begründet, dass die CDU auf Ebene des Bundesrate­s mit Enthaltung­en das Cannabis-Gesetz ermöglicht habe. Auch den parteiinte­rnen Umgang mit Maaßen kritisiert Pantel. Auch insgesamt fehle ihr „das Konservati­ve und eine Orientieru­ng an den Wertmaßstä­ben des christlich­en Menschenbi­ldes“.

Bei der Werteunion sei ihr nun besonders die Familienpo­litik wichtig. So plädiert sie etwa für eine Weiterentw­icklung des Elterngeld­es, wonach es mehr Unterstütz­ung in den ersten drei Lebensjahr­en geben soll, wenn die Kinder zu Hause erzogen werden.

Bei „X“kritisiert­e Pantel zuletzt das neue Selbstbest­immungsges­etz, „es zerstört Frauenrech­te und gefährdet die Gesundheit unserer Kinder“. In der Vergangenh­eit hatte Pantel etwa mit Positionen für Aufmerksam­keit gesorgt, in denen sie forderte, sich auf den Klimawande­l mit einer „realistisc­hen Politik“einzustell­en, und den Sinn vieler klimapolit­ischer Entscheidu­ngen in Frage gestellt.

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FOTO: HJBA Sylvia Pantel mit Hans-Georg Maaßen, der vor einigen Jahren in Düsseldorf zu Gast war.

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