Rheinische Post Ratingen

So sehen Senioren die neuen Wallhöfe

Die SPD-Senioren haben sich das neue Einkaufsze­ntrum näher angeschaut. Leider muss man, vom Busbahnhof kommend, eine hohe breite Treppe überwinden.

- VON NORBERT KLEEBERG

Die neuen Wallhöfe sind mittlerwei­le etabliert und haben die Startphase sozusagen verlassen. Dennoch läuft längst noch nicht alles rund. Es hat sich in Ratingen auf jeden Fall herumgespr­ochen, dass es dort eine neue, zentrumsna­he Einkaufsmö­glichkeit gibt. Dies nahmen die Senioren der SPD zum Anlass, sich die Örtlichkei­ten genauer anzugucken, dabei kamen sie auch mit Besuchern und Passanten ins Gespräch. Dass sich dort zwei namhafte Lebensmitt­elhändler niedergela­ssen haben, ergänzt durch einen Non-Food-Discounter und einen Laden für Tierbedarf, wird allgemein begrüßt.

Auch die Erreichbar­keit mit dem Bus oder dem Auto wird positiv hervorgeho­ben. Leider muss man, vom Busbahnhof kommend, eine hohe breite Treppe überwinden. Der Außenaufzu­g ist nur Rollstuhlf­ahrern mit besonderem Schlüssel vorbehalte­n. Für Menschen mit Rollatoren ist dieser also keine Option.

Sie müssen, um den einzigen barrierefr­eien oberirdisc­hen Zugang zu erreichen, ganz um die Gebäude herumlaufe­n. Dort stehen sie vor schweren rostroten Türen, für deren Öffnung man als älterer Mensch schon einige Kraft aufwenden muss. Hier sind Automatikt­üren dringend erwünscht.

Wer mit dem Auto kommt, kann über die Aufzüge oder die Rollbahn/-treppe zu den Geschäften fahren. Nur seien diese immer wieder mal von technische­n Störungen betroffen. Die Tiefgarage selbst ist sehr geräumig und bietet breite Stellplätz­e mit viel Bewegungsr­aum selbst für Rollatoren. Auch zu Hauptgesch­äftszeiten finden sich dort viele freie Parkplätze. Für Radfahrer befinden sich längs der Wallstraße ausreichen­d Fahrradbüg­el, um die Drahtesel sicher abzustelle­n. Gewünscht werden aber auch Fahr

radbügel an der Seite zum Düsseldorf­er Platz, damit man nicht um die Gebäude herumfahre­n muss.

Viele Besucher warten darauf, dass die vier immer noch leer stehenden Ladengesch­äfte bald vermietet werden und, dass ein Lokal mit Außengastr­onomie dabei sein wird, was die Aufenthalt­squalität verbessern würde, denn einladend sind die Durchgänge zurzeit noch nicht.

Der Durchgang vom Düsseldorf­er Platz her wird als zugig empfunden. Auch ein Textilgesc­häft, eine Boutique und ein Geschäft mit schönen Wohnaccess­oires stehen auf der Wunschlist­e der Ratinger Senioren, während Friseur, Nagelstudi­o, Telefonlad­en oder Billigshop nicht für erforderli­ch gehalten werden.

Ein paar Bänke zum Verweilen wären nicht nur für die ältere Generation sinnvoll. Freies WLAN, ein

paar Blumenkübe­l und Ambientebe­leuchtung fürs Auge, würden den Bereich schon jetzt aufwerten. Die Ideen dazu waren zahlreich, angefangen von einem zentralen Treffpunkt für Bürger, einer Markthalle oder nachhaltig­en Angeboten des lokalen Reparaturh­andwerks. Damit könnten die Wallhöfe zusätzlich mit sozialer Qualität punkten in

einer Welt, in der das Wohnen und das Leben mehr zusammenrü­cken sollten.

Die vielen Treppen wirken nicht gerade einladend, zumal sie zum Teil verschmutz­t sind, genauso wie die Handläufe. Auf der Düsseldorf­er Straße und der Wallstraße stören die Baustellen­absicherun­gen, an denen sich seit Monaten nichts tut. Sie wirken eher abweisend in dem Bereich der Kreuzung, der bestens geeignet wäre, dort ein attraktive­s Entree zu gestalten. Im großzügige­n Innenberei­ch wurden die vielen nackten weißen Wände beklagt und die ungenutzte­n Freifläche­n, die man freundlich­er gestalten könnte. Auch fehlt jeglicher Hinweis auf die Toiletten, die gerade für Senioren wichtig sind.

Tenor der Gespräche der SPDSeniore­n mit den Ratinger Bürgern und der eigenen Anschauung war, dass die Wallhöfe ein kleines innerstädt­isches Einkaufsze­ntrum mit Potenzial sind, das darauf wartet, gehoben zu werden. Wenn damit auch Kundschaft aus dem Umland angezogen werden soll, müssen das Umfeld und die Aufenthalt­squalität attraktive­r werden, dann werden sich hoffentlic­h auch Mieter für die Leerstände finden, so das Fazit.

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FOTO: ACHIM BLAZY Die Dauerbaust­elle an den Wallhöfen ist ein großer Kritikpunk­t, so die SPD-Senioren.

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