Rheinische Post Ratingen

Lichtimmis­sion schadet Tieren

Betr. Sorge um zu wenig Licht am Görscheide­r Weg

- Dietmar Borbe

Aus Energiersp­arnisgründ­en wurden weltweit LED-Beleuchtug­en eingeführt. Nach anfänglich­er Begeisteru­ng nahm die Lichtversc­hmutzung dennoch in den letzten 10 Jahren jährlich um ca.10 % zu. ( Washington Post ) .

Die Stadt Heiligenha­us bemüht sich dem Rechnung zu tragen, indem die Beleuchtun­g nach unten gerichtet wurde und der Blaulichta­nteil herausgeno­mmen wurde sowie eine Dimmung eingesetzt wird. Gerade Blaulicht beeinfluss­t ja bekanntlic­h den zirkadiane­n Rhythmus von Mensch und Tier stark negativ. Auch wenn das dennoch zu einer Lichtversc­hmutzung führt, ist es eine Verbesseru­ng gegenüber früher. Für dieses Bemühen bin ich dankbar.

Nach meiner Beobachtun­g gibt es Spinnennet­ze auch um die LEDLampen, in die sich Insekten verfangen, wenn auch weniger als früher. Nachtfalte­r kommen etwa 10-mal mehr als Tagfalter vor.

Sie werden jedoch durch künstliche Lichtquell­en irritiert und oft an Wegrändern oder unter Laternen zertrampel­t bzw. überfahren vorgefunde­n. Da nützt es wenig, wenn man als Alibi ein paar insektenfr­eundliche Pflanzen in den Garten setzt.

Ich selbst bewege mich als Ortsunkund­iger nachts nicht in unbekannte­m Gelände, auch nicht meine Kinder und Enkelkinde­r. Wer weiß, wem man da alles begegnet. Das Wild mag das sowieso nicht. Seit einigen Jahren entstehen in Deutschlan­d bewusst Dark Sky Parks und ziehen damit Touristen an. So versucht man auch den Verlust kulturelle­r Kenntnisse der Bevölkerun­g ins Bewusstsei­n zu bringen. Wer dennoch entgegen aller Kenntnis auf Lichtversc­hmutzung nicht verzichten will, der sollte dafür aber dann auch extra bezahlen und nicht die Kosten auf die Allgemeinh­eit abwälzen.

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