Filmemacher stehen Rede und Antwort
Eine neue Veranstaltungsreihe ermöglicht es Kinobesuchern, Filmschaffende hautnah zu erleben.
(RP) Ein besonderer Filmabend ging am Freitagabend im Ratinger Kino über die Bühne. Die Besucher erlebten nicht nur den Film „Ich und Kaminski“, sondern erhielten von Regisseur und Drehbuchautor Wolfgang Becker sowie dem Kameramann Jürgen Jürges, die persönlich zu Gast waren, seltene Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Films und die Arbeit der Filmschaffenden. Der Ratinger Filmemacher und Schauspieler Michael Schäfer führte mit beiden ein Werkstattgespräch.
Im voll besetzten Saal hatten die Zuschauer die Möglichkeit, den Film zusammen mit den Kreativen zu erleben und im Anschluss lebhaft mit ihnen über das Werk und ihren Werdegang zu diskutieren. Wolfgang Becker gewährte Einblicke in den Regie- und Produktionsprozess und betonte die Herausforderung, den Film mit einem internationalen Ensemble in fünf verschiedenen Ländern zu realisieren. Die Besucher waren besonders interessiert an der Zusammenarbeit zwischen Regisseur, Kameramann und Schauspielern. Becker unterstrich die Bedeutung der harmonischen Chemie zwischen den Darstellern bereits vor den Dreharbeiten, da sich dies unmittelbar auf die Qualität des Films auswirke.
Besonders fesselnd war die Diskussion über die audiovisuelle Umsetzung eines Romans, der die vielschichtigen Emotionen und Dynamiken der Kunstwelt beleuchtet. Jürgen Jürges erläuterte die handwerkliche Brillanz hinter den aufwendig gestalteten Szenen des Films. Michael Schäfer moderierte das Gespräch mit Fachkenntnis und Leichtigkeit, wodurch der Abend eine besonders professionelle und zugleich persönliche Note erhielt.
Jan Runge vom Studio Kino Ratingen zeigte sich sichtlich stolz, die renommierten Filmemacher im neu eröffneten Kino begrüßen zu dürfen, und kündigte an, auch zukünftig in Zusammenarbeit mit Michael Schäfer weitere Dialoge mit Filmschaffenden zu planen. Es bleibt spannend, welche weiteren Filme und Gäste das Kino in Zukunft im Rahmen der Werkstattgespräche zeigen bzw. empfangen wird.
„Ich und Kaminski“basiert auf dem berühmten Roman von Daniel Kehlmann und markierte seinen Durchbruch als Schriftsteller. Die
Geschichte folgt dem freien Kunstjournalisten Sebastian Zöllner, der die Idee hat, mit einem Enthüllungsbuch über den angeblich blinden Maler Manuel Kaminski Berühmtheit zu erlangen. Auf seiner Reise zu Kaminskis abgelegenem Chalet in den Alpen versucht Zöllner, den greisen Künstler zu manipulieren und seine Geheimnisse zu entlocken. Doch Kaminski lässt sich nicht täuschen und behält seine Mysterien für sich.