Rheinische Post Ratingen

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- Der Erfinder des Windsurfen­s TEXT:AJENIA|AFOTO:ABAJABOARD­ER/WIKIPEDIA

Jim Drake war ein US-amerikanis­cher Ingenieur. Er war in den 1950er-Jahren an der Entwicklun­g des raketenbet­riebenen Flugzeugs X-15 beteiligt gewesen, das als eines der ersten Fluggeräte eine Höhe von mehr als

100 Kilometern und damit den Weltraum erreichen konnte. Einer der Piloten, die dieses Flugzeug damals flogen, war Neil Armstrong, später Astronaut der Nasa und erster Mann auf dem Mond. In den 1960er-Jahren tüftelte Drake allerdings an einer ganz anderen Erfindung, die die Welt des Wasserspor­ts revolution­ieren sollte. Am 21. Mai 1967 stellte er sich bei dem Küstenort Marina del Rey in der Nähe von Los Angeles als erster Mensch auf ein Surfbrett zum Windsurfen. Gemeinsam mit seinem Freund Hoyle Schweitzer hatte er eine Konstrukti­on erdacht, bei der das Segel an einem freibewegl­ichen Mast befestigt war und mit Hilfe eines Gabelbaums bewegt werden konnte. Beim ersten Versuch wurde Drake, damals 38 Jahre alt, von seiner Familie begleitet. Diese musste ihm immer dann helfen, wenn das Segel ins Wasser fiel. Drake überlegte, wie er sich selbst aus dieser Lage befreien konnte und befestigte ein Seil am Gabelbaum, über das er sein neues Sportgerät ohne Hilfe wieder aufrichten konnte. So brachte er sich nach und nach das Windsurfen bei – als erster Mensch der Welt. Gemeinsam meldeten Drake und Schweitzer ein Patent an. Das neue Sportgerät sorgte bald weltweit für Aufsehen. Auch in Deutschlan­d eröffneten schon in den 1970er-Jahren die ersten Surfschule­n. Drake selbst verdiente allerdings wenig am Siegeszug des Windsurfen­s: Schweitzer hatte ihn überredet, ihm seinen Anteil an dem Patent zu verkaufen.

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