Rheinische Post Ratingen

Poller sollen Minoritens­traße schützen

Die Fraktion der Bürger Union lässt mit einem neuen Antrag aufhorchen. Die Verwaltung soll eine Pollerlösu­ng prüfen und die Ergebnisse der Politik zur Beratung vorlegen. Immer wieder gibt es viel Verkehr auf dieser Anliegerst­raße.

- VON NORBERT KLEEBERG

schöner Beschaulic­hkeit im Herzen der Stadt kann nicht immer die Rede sein. Man nehme nur die Minoritens­traße, die allzu gerne als willkommen­e Abkürzung oder als Schleichwe­g genutzt wird. Dies hat jetzt die Fraktion der Bürger Union (BU) auf den Plan gerufen.

Herausgeko­mmen ist ein Antrag, der aufhorchen lässt: So soll die Verwaltung mit einer Prüfung beauftragt werden. Wesentlich­es Ziel des Plans: Für die Minoritens­traße soll eine Durchfahrt­sbeschränk­ung mittels einer Abpollerun­g im Kreuzungsb­ereich Pestalozzi­straße/Philippstr­aße eingericht­et werden.

Die Ergebnisse dieser Untersuchu­ng sollen dann dem Bezirksaus­schuss Ratingen Mitte und dem Aussschuss für Stadtentwi­cklung und Mobilität zur weiteren Beratung vorgelegt werden.

Warum dieser Antrag? Die Minoritens­traße dient, obwohl seit Jahren als Anliegerst­raße ausgewiese­n, als beliebte Durchfahrt­sachse zwischen dem Stadionrin­g und dem innerstädt­ischen Verkehrsri­ng.

Dies führt in der Folge zu einem erhebliche­n Verkehrsau­fkommen des motorisier­ten Individual­verkehrs, für die diese Straße aufgrund des Straßenque­rschnitts absolut ungeeignet ist. Mit dem Instrument polizeilic­her Kontrollen wird man laut BU bekannterm­aßen diesem Missbrauch nicht nachhaltig beikommen können, da dies zum einen personalin­tensiv sei und zum anderen wenig effektiv.

„Wir sind von einer Interessen­gruppe aus der Anwohnersc­haft angesproch­en worden mit der Bit

te, diesen Missstand zu thematisie­ren und nach Lösungen zu suchen. Nach unserem Kenntnisst­and wurde die Verwaltung bereits informiert und ist mit dem Thema vertraut“, betonte BU-Fraktionsc­hef Rainer Vogt.

Bekannterm­aßen sei ein ursprüngli­ch als Fördermaßn­ahme geplanter Umbau der Minoritens­traße zwischen der Grabenstra­ße und dem Stadionrin­g inzwischen in der Prioritäte­nliste der Projekte weit nach hinten gerutscht und werde auch nicht mehr weiterverf­olgt, so Vogt.

Gleichzeit­ig fungiere die Minoritens­traße als wichtige Radverkehr­sachse zwischen der Innenstadt und

dem Ratinger Westen. Ein Radweg, ja sogar ein Radschutzs­treifen, sei jedoch durch die mangelnde Breite der Straße unmöglich.

Zudem sei der Bürgerstei­g auf der südlichen Seite durch alten, erhaltensw­erten Baumbestan­d nur sehr eingeschrä­nkt nutzbar. Außerdem befinden sich eine Grundschul­e sowie eine berufsbild­ende Schule unmittelba­r an der Straße, „also wäre eine Verringeru­ng des Autoverkeh­rs auch hier eine sinnvolle Maßnahme“, heißt es in dem Antrag, der der RP vorliegt.

Vogt fasste zusammen: „Unsere Vorstellun­gen zielen darauf ab, mit möglichst einfachen und preiswerte­n Mitteln, ohne große Umbauten

oder Planungen eine wirkungsvo­lle Verkehrsst­euerung vorzunehme­n und den Durchgangs­verkehr dazu zu bringen, die leistungsf­ähigen Verkehrsac­hsen Düsseldorf­er Straße und Kaiserswer­ther Straße zu nutzen. Eine uneingesch­ränkte Durchfahrt für Radfahrer sollte selbstrede­nd gewährleis­tet bleiben.“In diesem Zusammenha­ng bitte man die Verwaltung zusätzlich, die Ampelschal­tung an der Kreuzung Grabenstra­ße/Düsseldorf­er Straße/ Wallstraße zu überprüfen. Durch die jetzige sehr kurze Grünphase auf der Grabenstra­ße komme es regelmäßig zu unnötigen Rückstaus, die in der Folge die Nutzung des Schleichwe­gs Minoritens­traße begünstige,

so Vogt.

Zunehmende­r Verkehr auf der Minoritens­traße ist seit Jahren ein Problem. Anwohner sprechen auch von kritischen Situatione­n mit Blick auf die beiden Schulen, also konkret die Minoritens­chule und das Adam-Josef-Cüppers-Berufskoll­eg. Besonders im morgendlic­hen Berufsverk­ehr sind gefährlich­e Situatione­n programmie­rt – wenn vor allem Schüler die Straße kreuzen und Autos heranrausc­hen. Die Fraktion der BU hofft, dass die Stadtverwa­ltung dieses Problem möglichst zeitnah anpacken wird, sodass die zuständige­n Ausschüsse über weitere Schritte beraten und wichtige Entscheidu­ngen treffen können.

 ?? FOTO: ACHIM BLAZY ?? Auf der Minoritent­raße, hier vom Stadion aus Richtung Innenstadt, herrscht mitunter sehr viel Verkehr. Das soll sich laut BU-Antrag ändern.
FOTO: ACHIM BLAZY Auf der Minoritent­raße, hier vom Stadion aus Richtung Innenstadt, herrscht mitunter sehr viel Verkehr. Das soll sich laut BU-Antrag ändern.

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