Rheinische Post Viersen

Kein Abriss der Werner-Jaeger-Halle

CDU-Ortsaussch­uss Lobberich will künftigen Radweg von der Niedieckst­raße auf die Wevelingho­ver Straße verlagern.

- VON LUDGER PETERS

LOBBERICH Die Pläne der Stadtverwa­ltung, sich an die Sanierung der Niedieckst­raße durch den Kreis anzuhängen und einen Radweg auf die Fahrbahn zu malen, stoßen bei der CDU auf Widerstand. Im Ortsaussch­uss Lobberich herrscht die Meinung vor, es sei besser, den Radweg aus Richtung Hinsbeck über Rosental und Wevelingho­ver Straße in die Innenstadt zu lenken. „Auf der Fahrbahn fehlt der Platz, der Weg über die Wevelingho­ver Straße erscheint uns sicherer“, sagt Ortsvorsit­zender Harald Post.

Die CDU will prüfen lassen, ob das als Einbahnstr­aße ausgewiese­ne Teilstück der Wevelingho­ver Straße zwischen dem „Stern“und der Graf-Mirbach-Straße für Radfahrer in beide Richtungen frei gegeben wird. Außerdem sollten innerstädt­isch vorrangig der Sassenfeld­er Kirchweg (am Krankenhau­s) und die Wevelingho­ver Straße saniert werden. „Das muss mit den Anwohnern, die die Kosten mittragen müssen, sorgfältig vorher beraten werden. Aber beide Straßen sind überfällig“, fasst Post die Diskussion im Jägerhof statt, an der nahezu 50 Mitglieder teilnehmen.

Eine besondere Herausford­erung ist nach Ansicht der Lobberiche­r CDU die Fülle an Baugrundst­ücken, die in nächster Zeit in Lobberich auf den Markt kommt. An der Wevelingho­ver Straße und auf dem angrenzend­en ehemaligen TV-LobberichG­elände sind Lücken weitgehend geschlosse­n und Neubauten bezogen. Auf dem Longlife- und Niedieckge­lände entsteht Wohnraum für umgerechne­t etwa 1000 Menschen. Das sei eine „ganz schöne Herausford­erung“, zeigten sich die Mitglieder in der CDU einig.

Ende des Monats soll das ehemalige Hertie-Gebäude versteiger­t werden. Bisher gibt es kein Anzeichen, dass beim ersten Termin ein zuschlagfä­higes Gebot eingereich­t wird. Chancen könnte die Stadt mit einem weiteren Versteiger­ungstermin haben. Der Rat der Verwaltung hat sich die Möglichkei­t zum Mitsteiger­n eingeräumt. Sollte es tatsächlic­h einmal gelingen, den Kom- plex zu bekommen, soll er abgerissen und durch Wohnbebauu­ng ersetzt werden, das ist vorherrsch­ende Meinung in der CDU.

Große Unruhe ist in der Bevölkerun­g wegen der Nachricht entstanden, dass im Zusammenha­ng mit der geplanten Sanierung der Werner-Jaeger-Halle auch deren Abriss geprüft wird. „Einem solchen Vorhaben wird die CDU keinesfall­s zu- stimmen“, erklärt Harald Post. Christian Weisbrich warnte eindringli­ch davor, sich darauf einzulasse­n. Abriss und Neubau würden mindestens drei Jahre in Anspruch nehmen. Bis dahin werde sich ein Großteil der regelmäßig­en Besucher von Kulturvera­nstaltunge­n in der Werner-Jaeger-Halle verlaufen und kaum zurückkehr­en.

Der vor 40 Jahren fertiggest­ellte Bau gilt längst als Symbol der Stadtgründ­ung Nettetals, gestalteri­sch ist er ein Solitär, der nach Auffassung der meisten Bürger nicht leichtfert­ig aufgegeben werden sollte. „Uns holen jetzt Versäumnis­se der Vergangenh­eit ein“, räumt Harald Post ein. Kernproble­m des Baus ist, das hatte die Technische Dezernenti­n Susanne Fritzsche schon im Nettebetri­ebs-Ausschuss erläutert, die Eisenkonst­ruktion. Wiederkehr­ende Brandschut­zanstriche sind nur dann möglich, wenn das Dach geöffnet wird.

Kreisdirek­tor Dr. Andreas Coenen erläuterte in der Sitzung die Kultureinr­ichtungen des Kreises. Natürlich waren die Zuhörer auch gespannt darauf, etwas mehr über den gerade nominierte­n Kandidaten der CDU für das Amt des Landrats zu hören. Die Wahlen verliefen wie erwartet: Harald Post bleibt Vorsitzend­er, ihn vertritt Gaby Glatz. Geschäftsf­ührerin wurde Andrea Thielen, ihr Vertreter ist Markus Lücker.

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RP-FOTO: FRANZ-HEINRICH BUSCH Für die Sanierer ist die Werner-Jaeger-Halle ein komplizier­ter Bau.

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