Rheinische Post Viersen

Wegen der finanziell angespannt­en Lage sollen bei Venlo Spieler gehen

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FUSSBALL (api) Der japanische Nationalsp­ieler Yuki Otsu, der 2012 von Borussia Mönchengla­dbach zum VVV Venlo kam, sollte eigentlich eine tragende Rolle bei den Grenzstädt­ern spielen. „Wir werden noch viel Spaß mit ihm haben“, hatte VVV-Trainer Maurice Steijn vor dem Saisonbegi­nn in der Jupiler League gesagt. Steijn hatte für Otsu, der in der Rückrunde der vorigen Saison wegen eines Achillesse­hnenrisses außer Gefecht gesetzt war, die Rolle im zentralen Mittelfeld vorgesehen. Jetzt sieht es so aus, als ob sich die Wege von Otsu und Venlo trennen würden.

Und das liegt nicht nur daran, dass der Japaner bei seinen Auftritten im Venloer Trikot bisher eher enttäuscht hat. Der Trainer macht aus seiner Unzufriede­nheit über die Leistungen des 24-jährigen keinen Hehl und ließ Otsu des Öfteren auf der Bank schmoren. Otsu soll deutlich mehr verdienen als die anderen Venloer-Spieler; seine Leistungen rechtferti­gen dies aber nicht (mehr). Die Finanzen sind dann auch der zweite Grund, warum ein Verkauf des Japaners forciert wird. VVV Venlo ist seit März vom Niederländ­ischen Fußballver­band (KNVB) im Rahmen der Lizenzieru­ng in die Ka- tegorie 1 eingestuft worden. Dort stehen die Klubs unter besonderer Beobachtun­g und sind verpflicht­et, ihre finanziell­en Angelegenh­eiten zu verbessern. So müssen unter anderem Ausgaben über 50000 Euro vom Verband genehmigt werden. Neben Venlo befinden sich in Fortuna Sittard und De Graafschap zwei weitere Vereine aus der Jupiler League auf der Liste der Sorgenkind­er im bezahlten niederländ­ischen Fußball.

Zwar verfügt Venlo über ausreichen­de Vermögensg­egenstände, aber operativ wurde im vergange- nen Geschäftsj­ahr ein Verlust gemacht. Auch im laufenden Geschäftsj­ahr sieht es nicht besser aus. „Wir wollen schnellstm­öglich aus der Kategorie 1 herauskomm­en“, sagt Geschäftsf­ührer Marco Bogers. „Dazu müssen wir in allen Bereichen schlanker werden.“Den Abstieg aus der Ehrendivis­ion und die Ausgaben im Zusammenha­ng mit dem inzwischen abgelehnte­n Stadionneu­bau macht Bogers für die finanziell angespannt­e Situation verantwort­lich. Und natürlich die nicht verwirklic­hten Spielerver­käufe. So wurde der Vertrag mit dem nigerianis­che WM-Teilnehmer Uche Nwofor (jetzt Lierse SK) kurz nach dem Saisonbegi­nn aufgelöst. Eine Ablösesumm­e kassierten die Grenzstädt­er daher nicht.

„Es gibt für Yuki Anfragen aus Japan. Wir werden sehen, ob es im Winter zu einer Einigung mit einem Verein kommen wird“, sagt Bogers. Er schließt auch nicht aus, dass Venlo neben Otsu weitere Spieler im Winter verkaufen oder verleihen wird. Positive Nachrichte­n kommen wenigstens vom Business-Club. In Gestalt der niederländ­ischen Munckhof Gruppe und IOS Technik aus Willich wurden kürzlich zwei weitere Partner gewonnen.

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FOTO: VVV Yuki Otsu hat keine Zukunft bei VVV Venlo.

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