Rheinische Post Viersen

Politik fürchtet Verkehrsch­aos an der Kita

Mit einem neuen Baugebiet soll die Lücke zwischen Angenthoer und Solferinos­traße geschlosse­n werden. Dort ist auch ein neuer Kindergart­en geplant. Wenn 75 Kinder geholt und gebracht werden, ist mit deutlich mehr Verkehr zu rechnen

- VON BIRGIT SROKA

BRÜGGEN Über die Planung für den Bereich Angenthoer Nord/Im Holtfeld in Bracht wird man noch einmal reden müssen. Das Planungsbü­ro Rheinruhr Stadtplane­r hatte dem Ausschuss für Bauen und Klimaschut­z in der jüngsten Sitzung zwei Varianten für ein städtebaul­iches Gesamtkonz­ept vorgestell­t. Doch der Ausschuss konnte sich für keine Variante entscheide­n. Unter anderem ist ein neuer Kindergart­en geplant. Sollten 75 Kinder gebracht und geholt werden, werde es zum Verkehrsch­aos kommen, fürchteten die Ausschussm­itglieder.

Der Kindergart­en Schleverin­ghoven ist derzeit noch im Altenheim untergebra­cht. Die Einrichtun­g soll mit drei Gruppen ein neues Gebäude unterhalb des Mevissenfe­lds erhalten. Auf der gegenüberl­iegenden Seite sollen drei Häuser errichtet werden, in dem die Augustinus-Kliniken betreutes Wohnen anbieten wollen. Im ersten Schritt soll auf dem jetzt noch unbebauten Parkplatz ein zweigescho­ssiges Gebäude mit Staffelges­choss errichtet werden, in dem im Erdgeschos­s. eine Tagespfleg­e mit 16 Plätzen und eine Sozialstat­ion angesiedel­t werden sollen. Die Obergescho­sse dienen dem betreuten Wohnen, ergänzend soll dort bezahlbare­r Wohnraum geschaffen werden. Zwei weitere zweigescho­ssige Wohngebäud­e sollen auf der Nordseite folgen.

Die Stadtplane­r hatten nun überlegt, wie Eltern den Kindergart­en erreichen könnten. Nach Variante eins könnte der Tulpenweg zum Parkplatz führen, von dort würde lediglich ein Fuß- und Radweg weiter zum Kindergart­en führen. Vom Mevissenfe­ld aus wäre der Kindergart­en auch direkt mit dem Auto erreichbar. Mit Blick auf die beiden geplanten Wohngebäud­e und die Autos der Eltern, die den Nachwuchs zum Kindergart­en bringen oder abholen, könnte es in dieser Variante allerdings zu wenig Stellplätz­e geben. Außerdem schlagen die Planer hier nur einen kleinen Weg zum Parkplatz vor – vielleicht zu schmal, wenn man den Bring- und Abholverke­hr zur Kita morgens und mittags bedenkt. Da westlich der Brüggener Straße das Baugebiet „Im Holtfeld“über eine Stichstraß­e vom Mevissenfe­ld aus erschlosse­n werden soll, rechnen die Planer zu Stoßzeiten mit mehr Verkehr.

In der zweiten Variante schlagen die Planer eine Fortführun­g des Tulpenwegs bis zum Mevissenfe­ld vor. Das würde zwar die Straße Mevissenfe­ld entlasten, aber zu mehr Verkehr auf dem Tulpenweg und an der Einmündung Angenthoer führen.

Planer Henning Schmidt empfahl dringend, für die Kita einen größe- ren Eingangsbe­reich zu schaffen. Auch solle der Betreiber der Wohnungen im Haus des betreuten Wohnens nachweisen, ob die Zahl der geplanten Stellplätz­e ausreichen­d sei. Empfohlen wird, einen Streifen nördlich des Mevissenfe­lds zu kaufen, um dort einen Parkstreif­en für die Kita-Eltern anzulegen. Um das Ökokonto der Gemeinde zu füllen, würde sich zudem die Brachfläch­e im Westen, hinter den geplanten Gebäuden, gut eignen. Wie Bauamtslei­ter Dieter Dresen im Ausschuss erklärte, habe die Gemeinde bislang erfolglos versucht, diese Fläche zu kaufen, um dort einen Park anzulegen.

Die Gemeindeve­rwaltung favorisier­t die erste Variante, bei der der Tulpenweg nur bis zum Parkplatz geführt wird. Heinz-Peter Schoeps (CDU) warnte vor einer Fortführun­g bis zum Mevissenfe­ld: „Auf keinen Fall eine durchgehen­de Erschließu­ng. Dieser Weg wird später als Abkürzung genutzt.“Weil die Ausschussm­itglieder Verkehrspr­obleme fürchteten, wenn täglich 75 Kinder gebracht und geholt werden, gab es keinen Beschluss. Weitere Beratungen sollen nun folgen.

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GRAFIK: GEMEINDE Westlich der Brüggener Straße soll das Baugebiet „Im Holtfeld“entstehen. Dort soll ein Kindergart­en gebaut werden (große Fläche in Orange unten links) sowie drei Häuser, in denen unter anderem betreutes Wohnen angeboten wird (rotes Haus unten links und...

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