Weltmeisterin Schwanitz legt Babypause ein
Die Kugelstoßerin verabschiedet sich als Deutsche Hallenmeisterin aus der Saison 2017.
LEIPZIG (sid) Christina Schwanitz setzte ein verschmitztes Lächeln auf und verriet dann ihr Geheimnis. „Ich bin schwanger, deshalb werde ich keine weiteren Wettkämpfe machen“, sagte die Kugelstoß-Weltmeisterin. Die Freude über ihre anstehende Babypause war der 31Jährigen anzusehen, ihr markantes Lachen noch fröhlicher als ohnehin schon: „Ich bin schon recht weit. Mit den deutschen Meisterschaften werde ich mich verabschieden.“
Das gelang ihr in der Leipziger Halle standesgemäß, auch wenn der ungefährdete Sieg mit 18,50 Metern angesichts der privaten Neuigkeiten schnell in den Hintergrund geriet. Im Sommer werden Schwanitz und ihr Mann Tomas Eltern, Windeln wechseln statt WM heißt es dann. Durch die Babypause wird sie sowohl die Hallen-EM in Belgrad Anfang März als auch die Freiluft-WM im August in London verpassen.
Doch in einem Punkt hielt sich die für ihre offenen Worte bekannte Sächsin, die 2015 zu Deutschlands Sportlerin des Jahres gewählt worden war, dann doch zurück. „Im Juli sollen sie kommen“, sagte Schwanitz im Überschwang. Sie? Mehrzahl? Zwillinge? „Vielleicht. Das ist privat“, betonte sie über das ganze Gesicht strahlend: „Hauptsache gesund und alles dran.“
Denn viel wichtiger ist: Ihr geht es gut. Genauso wie dem Nachwuchs. „Sonst würde ich ja keine Wettkämpfe machen“, sagte sie: „Man muss der Natur aber seinen Lauf geben und sagen: Jetzt bin ich nicht mehr ich im Vordergrund, sondern der neue Erdenbürger.“
Alleine an ihrer Leistung war ihr bisher die Schwangerschaft nicht unbedingt anzumerken. Mit ihren 18,50 Metern liegt sie zwar hinter ihrer Bestleistung zurück, das war allerdings auch einem sechswöchigen Bundeswehr-Lehrgang geschuldet. Trotzdem wäre sie als zweitbeste Europäerin derzeit eine Medaillenkandidatin für Belgrad gewesen.
Wann sie in den Ring zurückkehren wird, ist noch offen. Die HeimEM 2018 in Berlin hat sie aber fest im Visier. „Na sicher. Eine EM im eigenen Land ist natürlich etwas Besonderes“, sagte Schwanitz.