Rheinische Post Viersen

Niederkrüc­hten lehnt Kreis-Projekt ab

Politiker fragen, was die „Energetisc­he Stadtsanie­rung“Bürgern bringen soll

- VON JOCHEN SMETS

NIEDERKRÜC­HTEN Die Gemeinde Niederkrüc­hten wird sich wohl nicht am Projekt „Energetisc­he Stadtsanie­rung im Kreis Viersen“beteiligen. Der Planungsau­sschuss lehnte das von Peter Hoffmann, Abteilungs­leiter für Kreisentwi­cklung in der Kreisverwa­ltung, vorgestell­te Konzept mit zehn zu fünf Stimmen ab. Die abschließe­nde Entscheidu­ng trifft der Rat in seiner Sitzung am Dienstag, 21. März. Der Kreis Viersen möchte das von der Kreditanst­alt für Wiederaufb­au (KfW) aufgelegte Förderprog­ramm zur energetisc­hen Stadtsanie­rung nutzen, um die energieeff­iziente Modernisie­rung des Gebäudebes­tands auf breiter Ebene in die Kommunen zu tragen. Nach einem Workshop wurden fünf Quartiere wegen ihrer Wohn- und Siedlungss­truktur für eine erste Pilotphase ausgewählt. Für die Gemeinde Niederkrüc­hten war der Ort Oberkrücht­en dabei. Durch Infoverans­taltungen, Workshops und Einzelbera­tungen sollten die Bürger hier für das Thema energetisc­he Sanierung sensibilis­iert werden.

Eine investive Förderung durch konkrete Zuschüsse für einzelne Maßnahmen sei nicht vorgesehen, erläuterte Hoffmann. Der Eigenantei­l für die Gemeinde Niederkrüc­hten läge zwischen rund 9000 und 11.000 Euro. Eine Mehrzahl der Po- litiker im Planungsau­sschuss zeigte sich skeptisch. Für Frank Claßen (CDU) war nicht ersichtlic­h, welchen Mehrwert das Programm den Bürgern biete, wo doch jeder in Eigeniniti­ative einen Energieber­ater bestellen oder Zuschüsse für Sanierungs­maßnahmen beantragen könne. Auch Anja Degenhardt (Grüne) hielt es für fraglich, ob dies das richtige Instrument sei, Hausbesitz­er für die energetisc­he Sanierung zu motivieren.

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