Deutsche Langläuferinnen gehen in Lahti leer aus
Beste Deutsche beim Langlauf-Finale über zehn Kilometer wurde die Ibacherin Steffi Böhler.
LAHTI (sid) Das WM-Finale der Langläuferinnen über 10 Kilometer im finnischen Lahti hat einen wenig überraschenden Verlauf genommen. Norwegens Skilanglauf-Königin Marit Björgen hat in Lahti ihre insgesamt 16. WM-Goldmedaille gewonnen. Die 36-Jährige entschied das Rennen über 10 Kilometer in der klassischen Technik klar vor Titelverteidigerin Charlotte Kalla (Schweden) und Astrid Uhrenholdt Jacobsen (Norwegen) für sich. Für die deutschen Damen erwies sich der-WM-Kurs in Finnland als das erwartet schwere Pflaster. Steffi Böhler (Ibach) landete einen Tag nach ihrem 36. Geburtstag als beste Deutsche auf dem guten zehnten Rang.
„Das ist mein bestes Saisonergebnis, und das bei der WM – da kann ich nur zufrieden sein. Top Ten ist super für mich“, sagte die nach dem Rennen gefasst wirkende Böhler. Auch Andreas Schlütter, sportlicher Leiter des DSV, lobte: „Ich bin sehr zufrieden, besonders mit Steffi. Sie hat ein engagiertes Rennen gemacht und es durchgezogen.“Nicole Fessel (Oberstdorf), zu Saisonbeginn in Kuusamo Fünfte über diese Distanz, folgte als zweitbeste Deutsche auf dem 16. Rang.
Björgen lag beim einzigen Individualstart der WM von der ersten Zwischenzeit an in Führung. Im Ziel hatte die Topfavoritin mit einer Zeit von 25:24,9 Minuten deutliche 41,0 Sekunden Vorsprung auf Kalla, die ihr vor zwei Jahren Gold weggeschnappt hatte. „Ich war wirklich nervös, das gesamte Rennen über, von Beginn an. Ich wollte lieber nach Hause und mich verkriechen. Auf der zweiten Runde konnte ich dann aber richtig Tempo machen“, sagte Björgen.
Für die Langlaufnation Norwegen war es bereits die vierte Goldmedaille in Lahti. Im Medaillenspiegel zogen die Skandinavier mit jetzt viermal Gold, zweimal Silber und dreimal Bronze wieder an Deutschland (4-2-2) vorbei an die Spitze.
Die dreimalige Junioren-Weltmeisterin Victoria Carl (Zella-Mehlis) belegte am Ende Position 21. Katharina Hennig (Oberwiesenthal) folgte drei Tage nach ihrem starken elften Platz im Skiathlon auf Position 27.
Neben dem Rennergebnis gab es für die Deutschen am siebten Wettkampftag eine weitere wenig erfreuliche Nachricht: Für Langläufer Sebastian Eisenlauer (Sonthofen) ist die Nordische Ski-WM in Lahti vor- zeitig beendet. Der 26-Jährige hat sich am Sonntag bei seinem Sturz im Teamsprint offenbar schwerer an der Schulter verletzt als bisher angenommen, und ist zu näheren Untersuchungen in die Heimat geflogen.
Weil auch ein Einsatz des erkrankten Tim Tscharnke immer unwahrscheinlicher wird, stehen dem Deutschen Skiverband vor der 4x10km-Staffel am Freitag (12.30 Uhr/ ARD und Eurosport) in Thomas Bing, Jonas Dobler, Florian Notz und Lucas Bögl voraussichtlich nur noch vier gesunde Läufer zur Verfügung.