Rheinische Post Viersen

Jugendlich­e kümmern sich um die Givebox

In den Häuschen auf dem Nikolauspl­atz können Sachen getauscht werden, die zu schade zum Wegwerfen sind

- VON BIRGIT SROKA

BRÜGGEN Jugendlich­e und junge Erwachsene kümmern sich um die Givebox in Brüggen. Bislang betreute Initiatori­n Bettina Mews den Tausch-Schrank, der vor dem Jugendzent­rum „Second Home“auf dem Nikolauspl­atz in Brüggen steht. Jetzt hat sie die Aufgabe aus Altersgrün­den abgegeben, acht junge Leute haben nun die Betreuung des Schranks übernommen.

Die Givebox ist jederzeit zugänglich und nach vorn komplett offen. So kann jeder im Vorbeigehe­n sehen, ob sich nicht etwas Brauchbare­s darin befindet. Denn in der Givebox können Bürger all die Dinge ablegen, die zu schade zum Wegwerfen sind. Vielleicht freut sich noch jemand darüber. Dem TauschSchr­ank wollen die jungen Leute nun ein neues Gesicht geben. Der Schrank soll einen neue Anstrich erhalten und gestaltet werden. „Wir wollen zeigen, dass hier ganz viele engagierte Leute sind, die etwas Gutes tun wollen“, sagt Nadine Beiten. Die 20-Jährige hat festgestel­lt: „Viele Leute denken, hier sind nur Jugendlich­e, die Krawall machen“.

Mit einigen Kindern räumten die jungen Erwachsene­n die Givebox auf und sorgten dafür, dass die Sachen, die nicht mehr zu gebrauchen waren, ordnungsge­mäß entsorgt wurden. „Das Problem ist, dass die meisten Leute die Givebox zwar gern nutzen, aber es wird auch viel Müll dort abgeladen“, sagt Kelly Stevens. Die 26-Jährige zählt auf: kaputte Plastikdos­en, leere Plastikfla­schen, lose Glasscheib­en, Betten. Sogar ein alter Großbildfe­rnseher wurde im Tausch-Schrank abgestellt. „Die Givebox wird als Abstellpla­tz genutzt, anstatt mit schönen Dingen anderen Menschen eine Freude zu bereiten. Dafür war der Schrank ja eigentlich gedacht“, sagt Stevens. Auch werden immer wieder Bücher in die Regale gestellt. Doch Bücher gehören in den Bücherschr­ank, der in der Nähe am Pfarrzentr­um St. Nikolaus steht. In der Give-Box könnten die Bücher Feuchtigke­it anziehen, so könnte sich Schimmel bilden. Nun kontrollie­ren einige Jugendlich­e auch außerhalb der Öffnungsze­iten des Jugendzent­rums „Second Home“, ob Bürger wieder Müll und Schrott im Tausch-Schrank abgeladen haben.

Die Jugendlich­en und jungen Erwachsene­n hoffen, dass die Givebox künftig nur für Dinge verwendet wird, die man noch brauchen kann. „Es wäre schön, wenn die Leute nur etwas hineinstel­len, was sie selbst auch gerne verwenden würden“, sagen die jungen Frauen. Kleidung beispielsw­eise kann in die Kleiderkam­mer gebracht werden. Möchte jemand ein elektronis­ches Großgerät oder Möbel abgeben, kann er einen Zettel mit einem Foto in der Givebox anbringen und seine Kontaktdat­en notieren. Wichtig ist, dass nur gut erhaltene, kleinere Dinge in den Schrank gelegt werden.

Jeder darf etwas aus der Givebox herausnehm­en, was ihm gefällt. Dinge, die nach 14 Tage nicht mitgenomme­n wurden, sollten wieder aus der Box entfernt werden. Denn dann scheint niemand sie haben zu wollen.

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FOTO: SROKA Nadine Beiten und Kelly Stevens gehören zu den jungen Leuten, die sich um die Givebox kümmern.

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