Rheinische Post Viersen

Land schafft 20.000 neue Kita-Plätze

Der Städte- und Gemeindebu­nd lehnt die von der SPD geplante Beitragsfr­eiheit ab.

- VON DETLEV HÜWEL

DÜSSELDORF Bei der Schaffung von Kita-Plätzen holt NRW laut Familienmi­nisterin Christina Kampmann (SPD) auf. Für das neue Kindergart­enjahr 2017/18, das am 1. August beginnt, stehen demnach 179.472 Betreuungs­plätze für Kinder unter drei Jahren (U 3) zur Verfügung, davon 52.080 in der Tagespfleg­e. Damit erreiche NRW eine Versorgung­squote von 37,5 Prozent, sagte Kampmann. Im laufenden Kita-Jahr seien es 37,1 Prozent.

Für Kinder über drei Jahre (Ü 3) gibt es im neuen Kita-Jahr 479.361 Plätze, davon 4020 in der Kindertage­spflege. Insgesamt kann NRW somit 658.833 Betreuungs­plätze vorweisen – 20.259 Plätze mehr als im laufenden Jahr. Dass die Versorgung­squote dennoch nur geringfügi­g steigt, liegt laut Ministerin an der steigenden Geburtenra­te sowie am Zuzug von Flüchtling­en. „Wir wollen die Kinder, die mit ihren Famili- Christina Kampmann (SPD) en als Flüchtling­e zu uns kommen, schnellstm­öglich integriere­n, und hier kommt der Kindertage­sbetreuung eine Schlüsselr­olle zu“, so Kampmann. Die Arbeitsgem­einschaft für Kinder- und Jugendhilf­e fordert Kita-Plätze für alle Flücht- lingskinde­r in Deutschlan­d. Das Erlernen der deutschen Sprache werde dadurch erleichter­t, hieß es.

Ministerin Kampmann bekräftigt­e, dass ihre Partei nach der Wahl eine generelle Beitragsfr­eiheit für die Kinderbetr­euung bis zu 30 Stunden in der Woche einführen wolle. Für darüber hinausgehe­nde Betreuungs­zeiten solle es landesweit einheitlic­he Gebühren geben. Sie sei optimistis­ch, mit den Kommunen zu einer Einigung zu gelangen. Bernd Jürgen Schneider, Hauptgesch­äftsführer des Städte- und Gemeindebu­ndes NRW, winkte jedoch ab. „Wer bestellt, muss bezahlen“, sagte er unserer Redaktion. Andernfall­s gebe es eine Verfassung­sklage. Leitartike­l Nordrhein-Westfalen

„Wir wollen Flüchtling­skinder schnellstm­öglich integriere­n“ NRW-Familienmi­nisterin

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