Rheinische Post Viersen

Schüler sitzen auf dem Trockenen

Das Lehrschwim­mbecken in Breyell ist defekt und derzeit geschlosse­n, das Becken im Sport- und Freizeitpa­rk Hinsbeck wird Ende April aufgegeben. Viele Grundschul­lehrer befürchten, dass der Schwimmunt­erricht über Jahre ausfällt

- VON DANIELA BUSCHKAMP

NETTETAL Im Stadtgebie­t fehlen Wasserfläc­hen – insbesonde­re für die 1409 Grundschül­er. Ende April wird das Schwimmbec­ken im Sport- und Freizeitdo­rf Hinsbeck aufgegeben, weil das Becken marode ist. Statt in eine Sanierung investiert der Betreiber lieber in eine neue Bewegungsf­läche. Das hat Konsequenz­en für Schulen, die das eine „hohe Quote“. Nettetal hatte mit 24 Prozent Nichtsschw­immern die beste Schwimmerq­uote unter den Zweitkläss­lern im Westkreis.

Doch wie gut ist die Stadt aufgestell­t, wenn das Becken in Hinsbeck dauerhaft wegfällt und wenn das Lehrschwim­mbecken in Breyell erst wieder instandges­etzt werden müsste? Das Problem in Breyell: Das Becken ist bereits derart marode, dass die Reparature­n nie lange halten. Auch jetzt ist es wieder geschlosse­n. Dass es vor den Osterferie­n am 10. April nochmal öffnet, scheint unwahrsche­inlich – allein für das Einfüllen des Wassers und das Aufheizen werden einige Tage gebraucht.

Insbesonde­re die Nettetaler Grundschul­lehrer sind deshalb in Sorge, wie deren Sprecher Horst Gerlach, Leiter der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Breyell, erklärt: „Es fehlt ein ganzes Schwimmbad“, sagt er. Da das Becken in Hinsbeck schließt, und das in Breyell immer wieder wegen Reparature­n ausfällt, fehlen Wasserfläc­hen für den Schwimmunt­erricht. „Das Bad in Kaldenkirc­hen kann diese Lücke nicht schließen. Dort ist bereits alles belegt“, sagt Gerlach. Würden in Nettetal langfristi­g zwei Becken wegfallen, dann wäre das laut Horst Gerlach „eine Katastroph­e“.

Selbst wenn die Stadt jetzt den Neubau eines Bades planen würde, würde es noch zwei, drei Jahre dauern, bis es fertig ist. Die Folge: „Damit würden drei komplette Jahrgänge von Grundschül­ern keinen Schwimmunt­erricht bekommen“, sagt Gerlach. Das würde auch die Eltern der Grundschül­er beunruhige­n. Von einem solchen Ausfall sei- en die weiterführ­enden Schulen ebenfalls betroffen, wenn dort die Fünftkläss­ler ohne Schwimmken­tnisse aufgenomme­n würden.

Laut dem Ersten Beigeordne­ten Armin Schönfelde­r soll das Lehrschwim­mbecken in Breyell „so schnell wie möglich wieder für die Nutzung verfügbar gemacht werden“. Allerdings unter der Einschränk­ung, dass dies „keine Unsummen“kosten würde. Aktuell sei laut Schönfelde­r eine Leitung leck geschlagen.

Zum Sommer will die Verwaltung ein umfassende­s Bäderkonze­pt erstellen. Darin sollen die unterschie­dlichen Szenarien und deren Kosten skizziert werden.

Eine Möglichkei­t: Das Lehrschwim­mbecken in Breyell wird saniert. Die zweite Möglichkei­t: Das Becken in Breyell wird aufgegeben und ein neues, größeres Schwimm- bad wird gebaut. Bei einem Neubau ist die Standortfr­age zu klären: in der Nähe des NetteBads in Kaldenkirc­hen, in Breyell oder in einem anderen Stadtteil?

„Aus unserer Sicht wäre natürlich ein Becken am Schulzentr­um ideal“, sagt Horst Gerlach als Rektor der Breyeller Schule. Ein anderer Standort innerhalb von Breyell sei weniger bequem: Auch dafür müsse man den Bus nehmen.

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RP-FOTO: J. KNAPPE Das Lehrschwim­mbecken in Breyell ist wegen eines Defekts geschlosse­n. Es soll so schnell wie möglich repariert und wieder in Betreib genommen werden.
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