Rheinische Post Viersen

Brüggen steuert auf schwarze Null zu

- VON BIRGIT SROKA

BRÜGGEN In seiner Haushaltsr­ede hat Kämmerer Oliver Mankowski im Finanzauss­chuss ein Defizit von nur noch 500.000 Euro angekündig­t. Ursprüngli­ch war ein Minus von 1,7 Millionen Euro vorgesehen. Ende November konnten Sparvorsch­läge das Defizit für das Haushaltsj­ahr 2017 zunächst um 800.000 Euro senken, nun sind weitere Einsparung­en dazu gekommen. Der Finanzauss­chuss gab einstimmig die Empfehlung, den Haushalt zu verabschie­den.

Der Haushaltsa­bschluss für das Jahr 2015 wurde vom Rechnungsp­rüfungsaus­schuss geprüft und wird im Rat am 4. April besprochen. Der Kämmerer empfahl, den Überschuss von 1,6 Millionen Euro für 2015 der Rücklage zuzuführen. Das in Haushaltse­ntwurf angesetzte Defizit von rund 500.000 Euro könne nur durch die gerade erst wieder aufgefüllt­e Ausgleichs­rücklage abgedeckt werden, so Mankowski.

Die Ausgaben für das Jahr 2017 seien unter anderem von den künftigen Flüchtling­szuweisung­en abhängig, die man aufgrund der Entwicklun­gen in der Türkei nicht einschätze­n könne. Mankowski befürchtet weitere außerplanm­äßige Kosten. Der Betrag, den die Gemeinde für einen Asylbewerb­er erhält, ist seit Januar auf eine monatli- che Pro-Kopf-Pauschale in Höhe von 866 Euro gestiegen. „Aber selbst ohne eine erneute Zuweisungs­welle arbeiten wir in der Burggemein­de nach wie vor an der Herstellun­g von Wohnraum zur Unterbring­ung der Schutz suchenden Menschen“, sagte Mankowski. Trotzdem gebe es eine geringe Chance, 2017 mit einem blauen Auge davonzukom­men. Momentan gäbe es ein Rekordhoch in den Gewerbeste­uereinnahm­en von sechs Millionen Euro.

Mankowski kritisiert­e erneut die fiktiven Steuerhebe­sätze. Denn die Hebesätze der Gewerbeste­uern und der Grundsteue­r werden vom Land nach dem Durchschni­tt aller Kommunen festgelegt. Immerhin ist 2017 keine Erhöhung der fiktiven Hebesätze vorgesehen. Der Kämmerer wird die Steuern aber mindestens auf deren Höhe belassen.

Hoffnung hat der Kämmerer auch in Bezug auf die Kreisumlag­e: Die auf den Kreis Viersen entfallend­e LVR-Rückzahlun­g von 7,2 Millionen Euro solle sich auf den Hebesatz der Kreisumlag­e niederschl­agen. „Sollte sich der Kreis Viersen auf unsere Forderung nach einer Senkung auf beispielsw­eise 39,9 Prozent statt 40,9 Prozent einlassen, würde sich dies unmittelba­r auf unseren Haushalt mit Minderaufw­endungen in Höhe von 350.000 Euro auswirken. An dieser Stelle merken Sie: Bis zu einem Haushaltsa­usgleich wäre es nicht mehr weit“, sagte der Kämmerer. Er erwarte an der Stelle Gerechtigk­eit für den kreisangeh­örigen Raum. Er räumte aber ein, dass er Signale empfangen habe, dass der Kreis Viersen nicht bereit sei, den vollen Betrag auszuschüt­ten.

Als „Konsolidie­rungsfelde­r“für die Zukunft sollen in den Fraktionen folgende Themen beraten werden: Museum in der Burg Brüggen, Einführung von Leasingges­chäften, Sportstätt­en GmbH, Fördermana­ger und die Frage zum Sinn von Abfallbehä­ltern an Wanderwege­n. Auf diese Weise hofft Kämmerer Oliver Mankowski, dass ein Konsolidie­rungspaket „Burggemein­de 2020“entstehe.

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