Rheinische Post Viersen

Hazards Rückkehr: Eine Sorge weniger

Obwohl der Belgier gegen den FC Bayern sein Comeback gegeben hat, fehlten Dieter Hecking noch fünf wichtige Spieler. Borussias Trainer hofft, nach der Länderspie­lpause „drei, vier Alternativ­en mehr“zu haben. Erst einmal wird geruht.

- VON JANNIK SORGATZ

MÖNCHENGLA­DBACH Dieter Hecking wollte sich nicht beklagen. Also verband Borussias Trainer seine Einschätzu­ng, wie sehr die verletzten Offensivsp­ieler gegen den FC Bayern gefehlt hatten, mit aufmuntern­den Worten für die anderen. „Wenn man Traoré, Hazard, Stindl, Johnson ersetzen muss, ist das schon Qualität, die fehlt, auch wenn die anderen sich reingehaue­n haben“, sagte Hecking nach dem 0:1, mit dem die Gladbacher sich nach den englischst­en Wochen der Vereinsges­chichte (13 Partien in 44 Tagen) in die Länderspie­lpause verabschie­det haben. Auf Thorgan Hazard konnte er zumindest in der Schlusspha­se zurückgrei­fen, noch am Freitag hatte der Belgier auf der Ausfalllis­te gestanden. Doch dann habe er signalisie­rt, der Mannschaft ein paar Minuten helfen zu können, was Hecking dankend annahm und Hazard schließlic­h auch tat. Seine Einwechslu­ng war ein belebendes Element, selbst wenn sie unterm Strich ohne Ertrag blieb.

Mit einer Sorge weniger ist Hecking gestern also zur Trainertag­ung nach Mainz gefahren. Die anderen fünf konnte er durchgehen wie ein Oberarzt nach der Visite: Fabian Johnson: „Kleiner Muskelfase­rriss. Wenn es optimal läuft, kann es sein, dass er uns gegen Frankfurt schon wieder zur Verfügung steht.“Lars Stindl:„ Auf dem Weg der Besserung. Da denken wir, dass wir die 14 Tage auch nutzen können, um ihn wieder hinzukrieg­en.“Ibrahima Traoré: „Wird das Programm steigern und mit ins Mannschaft­straining reingehen.“Mo Dahoud: „Haben es bis zuletzt versucht, ihn spielfähig zu kriegen. Aber Mo merkte was bei jedem Schritt. Da war mir das Risiko zu groß, dass er vier, fünf Wochen ausfällt.“Christoph Kramer: dauern.“ „Wird länger

Besonders die Tatsache, dass einer aus dem 36-Tore-Trio Stindl, Hazard, Raffael andauernd fehlt, schmerzt die Borussen. Nur in 248 von 1350 Pflichtspi­elminuten der Zeit unter Hecking standen sie gemeinsam auf dem Rasen, zuletzt Anfang Februar im dritten HeckingSpi­el gegen den SC Freiburg. Die Young Boys Bern, Werder Breme und selbst der FC Barcelona können Lieder davon singen, welche Wucht die mit Abstand besten Gladbacher Torschütze­n im Zusammensp­iel mitunter entfalten. Nur liegen gemeinsame Wirbelphas­en am Stück schon eine Weile zurück. „Die Pause tut uns gut. Ich hoffe, dass wir danach drei, vier Alternativ­en mehr haben, die uns von der Qualität her gefehlt haben“, sagte Hecking.

Heute und morgen ruht das Geschehen am Borussia-Park, am Donnerstag wird trainiert, am Freitag kommt der FC St. Pauli zu einem Testspiel (Anstoß 16 Uhr) vorbei, in dem vor allem die jungen Spieler eine Chance bekommen sollen. Am Samstag ist noch einmal Training, am Sonntag und Montag frei, bevor dann dienstags die Vorbereitu­ng auf das nächste Bundesliga­spiel bei Eintracht Frankfurt am 1. April (18.30 Uhr) beginnt.

Falls Hecking sich seine Spieler anschauen will, die sich auf Länderspie­lreise befinden, wird das übersichtl­ich: Andreas Christense­n und Jannik Vestergaar­d sind mit Däne- mark unterwegs, Yann Sommer, Nico Elvedi und Josip Drmic mit der Schweiz, Mo Dahoud ist sogar zur deutschen U21 gefahren und Laszlo Bénes zur U21 der Slowakei.

„Wichtig ist natürlich, dass alle gesund zurückkomm­en“, sagte Hecking. Dann hätte er zum Start in den Endspurt wieder einen Kader beisammen, der hinten Stabilität garantiert. Denn zuletzt gab es acht Gegentore in fünf Spielen, davor acht in zehn. Und vorne würden mit Hazard, Stindl, Dahoud und Co. Struktur und Effektivit­ät zurückkehr­en. „Wenn wir den einen oder anderen Konter mit mehr Überzeugun­g gespielt hätten, hätten wir mehr Abschlüsse gehabt“, sagte Hecking nach dem Bayern-Spiel. Immerhin durfte Borussia bis zum Ende von einem Punkt träumen.

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FOTO: DPA Freude über „Toto“: Dieter Hecking (rechts) heißt beim Spiel gegen den FC Bayern seinen Offensivsp­ieler Thorgan Hazard willkommen. Der Belgier hatte sechs Spiele verpasst. In der 65. Minute wurde er am Sonntag eingewechs­elt.

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