Mehr Platz für die Müllumladestelle
Das Wertstoff- und Logistikzentrum im Gewerbegebiet Venete in Nettetal soll 5000 Quadratmeter größer werden als zuerst geplant. Der Kreis Viersen möchte es bauen lassen. Im Betriebsausschuss wurde jetzt der Entwurf vorgestellt
KREIS VIERSEN Mitte 2019 sollen die ersten Container im neuen Wertstoff- und Logistikzentrum in Nettetal mit Müll befüllt und für den Weitertransport verladen werden können. Im Gewerbegebiet Venete möchte der Kreis Viersen die Anlage bauen lassen, mit der Planung hat die Verwaltung die Umwelttechnik und Ingenieure GmbH beauftragt.
Eine Summe „im oberen einstelligen Millionenbereich“werde der Kreis für das Projekt investieren, sagt Andreas Budde, Betriebsleiter des Kreis-Abfallbetriebes. Noch sei es zu früh, um das genauer zu beziffern. Die jährlich anfallenden Betriebskosten würden „über verschiedene Schlüssel auf die Gebühren umgerechnet“. Mehr zahlen müssten die Einwohner des Kreises dadurch aber schlussendlich nicht für die Müllentsorgung. Weil der Kreis die Abfallumladung dann selbst übernehme und dafür nicht mehr einen privaten Anbieter bezahlen müsse, werde an dieser Stelle Geld eingespart. Diese Summe decke sich etwa mit den Betriebskosten für die neue Anlage. In 20 Jahren soll sie voll finanziert sein.
„Mit dem Bau schaffen wir im Kreis Viersen mehr Wettbewerb im Entsorgungsbereich“, sagt Budde. In der Abfallwirtschaft gebe es aktuell wenige Anbieter, diese würden die Preise bestimmen. „Wir versuchen, uns als Abfallbetrieb unabhängig aufzustellen.“Budde rechnet damit, dass etwa zehn Arbeits-
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plätze entstehen. „Wir stellen als Kreis aber nicht selber ein. Bei der Fülle an Projekten, die wir betreuen, können wir das derzeit nicht stemmen.“Stattdessen wird mit einer Ausschreibung nach einem Unternehmen gesucht, das die Umladestation für den Kreis betreibt. Auf 21.500 Quadratmetern Fläche soll sie gebaut werden – das sind 5000 Quadratmeter mehr als im ersten Plan von 2015 vorgesehen. Der zusätzliche Platz sei nötig, um den Wertstoffhof attraktiv gestalten und ein Rohrsystem zur Versickerung von Regenwasser anlegen zu können, das den laufenden Betrieb nicht behindert.
Bevor die Erweiterungsfläche genutzt werden kann, ist ein Bebauungsplanverfahren der Stadt Nettetal notwendig. Darauf verwies Margret Rauschnabel von der Umwelttechnik und Ingenieure GmbH, als sie den Entwurf dem Kreis-Betriebsausschuss vorstellte. Er sieht vor, dass im Logistikzentrum jährlich rund 39.000 Tonnen Biomüll, 60.000 Tonnen Hausmüll, 8000 Tonnen Altholz, 6000 Tonnen Sperrmüll und 22.000 Tonnen Papier aus den Städten und Gemeinden des Kreises abgeliefert werden können. Außerdem soll Platz für rund 500 Tonnen Kompost sein. Im Wertstoffhof können Privatleute im Jahr 2000 Tonnen Müll anliefern, darunter Elektrogeräte, Schrott, Bauschutt und Altglas. Die Bezirksregierung Düsseldorf muss die Pläne genehmigen – Teil des Verfahrens ist, Geruchsund Schallgutachten zu erstellen.