Rheinische Post Viersen

Raumnot im Lobberiche­r Rathaus

- VON DANIELA BUSCHKAMP

NETTETAL Im Lobberiche­r Rathaus ist es zu voll. „Auszubilde­nde und Mitarbeite­r müssen sich schon mal Schreibtis­che teilen“, erklärt Bürgermeis­ter Christian Wagner (CDU) auf Anfrage. Unübersehb­areres Zeichen für die Raumnot im 1999 errichtete­n Rathaus am Doerkespla­tz: Die Verwaltung hat 32 Mitarbeite­r ausgelager­t: Jugendamt und Integratio­nsrat sind am Doerkespla­tz 1 untergebra­cht, sechs Kollegen vom Fachbereic­h Kultur und Schule arbeiten am Doerkespla­tz 3. Seit dem vergangene­n Jahr hat die Verwaltung zudem für 16 Mitarbeite­r Räume in der früheren Volksbank an der Niedieckst­raße angemietet. Doch das alles reicht nicht mehr.

Vor knapp 18 Jahren ist die Stadt Nettetal eine öffentlich-private Partnersch­aft mit der Firma Frauenrath eingegange­n. Sie hat von ihr das Verwaltung­sgebäude angemietet; kann es bis 2019 nutzen. Bereits im Jahr 2001 fehlte im Rathaus Platz: Deshalb wurden für das Kulturamt Räume in der Sparkasse angemietet. Weitere Büros wurden gebraucht, als die Grundsiche­rung eingeführt wurde. Zudem wurden die Fraktionsr­äume ins Sparkassen­gebäude verlegt. Auch Konferenzr­äume wurden zu Büros. „Wir haben fast alle Reserven wie Besprechun­gsräume oder Einzelbüro­s bei sensiblen Bereichen aufgegeben“, schildert Christian Wagner. Dafür steckte die Stadt vor sieben Jahren bereits Kritik von der Gemeindepr­üfungsanst­alt ein: Sie stufte die Quadratmet­erzahl pro Arbeitspla­tz als „unzureiche­nd“ein.

Doch auch die angemietet­en Räume genügen nicht mehr. Langfristi­g braucht die Verwaltung Platz für 45 Mitarbeite­r, wenn etwa zwei Stellen besetzt werden, Azubis wieder eigene Schreibtis­che erhalten und auch eine Reserve von vier Räumen vorgehalte­n werden soll. Aktuell gibt die Verwaltung pro Jahr 98.500 für die zusätzlich angemietet­en Räume in der Sparkasse und in der Volksbank aus.

Wohin also mit den Schreibtis­chen der Rathaus-Mitarbeite­r? „Wir besitzen im Wesentlich­en nur Schulen, Feuerwehrg­erätehäuse­r und Kindergärt­en“, so der Verwaltung­schef.

Eine Möglichkei­t wäre die Anmietung des Alten Rathauses am Lambertima­rkt in Breyell. Für Bürgermeis­ter Christian Wagner wäre dies ein Nachteil, weil dann die gesamte Verwaltung nicht mehr zentral an einem Ort untergebra­cht wäre. „Damit würden alle Vorteile der gebündelte­n Unterbring­ung an einem Standort – also kurze Wege für Bürger und Mitarbeite­r – aufgegeben“, meint er. Eine zweite Möglichkei­t: die Erweiterun­g des Rathauses am Doerkespla­tz. Dies sei Wagner zufolge „bautechnis­ch nicht möglich beziehungs­weise sehr teuer“.

Bleibt als dritte Alternativ­e der Bau eines neuen Gebäudes. Ein Standort: das Gelände des neuen Bauhofes. Dort wäre ein Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 1100 Quadratmet­ern möglich, bis zu 70 Menschen könnten dort arbeiten. Allerdings wäre damit die gewünschte zentrale Erreichbar­keit nicht gegeben. Eine anderer Standort wäre der Parkplatz des Rathauses, ein dritter der Bereich zwischen Steegerstr­aße und Doerkespla­tz. Dort könnten zwei unterschie­dliche Gebäude entstehen, die die Verwaltung entweder anmietet oder als Eigentum erwirbt.

Der Hauptaussc­huss wird darüber am 29, März diskutiere­n.

KINO

Corso Film Casino, Nettetal, Kaldenkirc­hen, Grenzwalds­tr. 15 a, Split, 20 Uhr.

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FOTO: DROPIC/ J. MEGSNER Das 1999 errichtete Rathaus-Komplex am Derkesplat­z (rechts unten) ist zu klein für das Personal. Einige Mitarbeite­r haben ihre Schreibtis­che bereits in den benachbart­en Räumen der Sparkasse (links).

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