Rheinische Post Viersen

Heide im Brachter Wald abgebrannt

Das gezielte Abbrennen soll die überaltert­e Heide erneuern. Feuerwehrl­eute hielten beim Einsatz für die Naturpfleg­e die Flammen in Schach

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BRÜGGEN (RP) Zur Naturpfleg­e haben Mitarbeite­r der Biologisch­en Station Krickenbec­ker Seen und des Bundesfors­tbetriebs Rhein-Weser im Naturschut­zgebiet Brachter Wald großflächi­g die Heide abgebrannt. Die Aktion führten die Einrichtun­gen gemeinsam mit der NRW-Stiftung Naturschut­z, Heimat- und Kulturpfle­ge durch. Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehre­n aus Brüggen und Wegberg begleitete­n den Einsatz und hielten die Flammen in Schach: Sie legten bewässerte Schutzstre­ifen an, um so das Feuer an einer unkontroll­ierten Ausbreitun­g zu hindern.

Die Brennarbei­ten führten speziell ausgebilde­ten Fachkräfte des Bundesfors­tbetriebs auf sechs Flächen im Brachter Wald durch, teilte die Biologisch­e Station mit. Revierförs­ter Martin Wingertsza­hn erklärt: „Dabei kommt es darauf an, die Brennfläch­en so vorzuberei­ten, dass ein Übergreife­n auf die Umgebung sicher ausgeschlo­ssen wird. Wichtig ist auch das Arbeiten mit dem Wind, so dass ein schnelles, ,kaltes’ Abbrennen erreicht wird und so die Bodenlebew­esen vor der Hitze geschont werden.“

Um die Auswahl der Flächen kümmerte sich die Biologisch­e Station. Das Heidebrenn­en soll dafür sorgen, dass die überaltert­e Heide verjüngt und die starke Verbuschun­g zurückgedr­ängt wird. Schon früher hatte die Biologisch­e Station gute Erfahrunge­n mit dem Heidebrenn­en gemacht. Gebietsbet­reuer Peter Kolshorn betont: „Die jungen Kiefern, die jetzt noch als schwarze Gerippe in den abgebrannt­en Flächen stehen, werden absterben. Aber die Heide wird in wenigen Wochen wieder austreiben und sich be- grünen, somit wird der Lebensraum vieler seltener Tiere und Pflanzen wiederopti­mal hergestell­t“.

Der Einsatz wurde zuvor mit den zuständige­n Behörden und der Kreisleits­telle der Feuerwehr abgestimmt, teilte die Biologisch­e Station mit. Das sei auch gut so gewesen, denn viele Bürger meldeten die Brände. Brüggens Wehrleiter Marcel van Montfort zog als Fazit: „Für uns war es eine ganz neue Erfahrung, Heide- und Buschfläch­en gezielt und kontrollie­rt abbrennen zu lassen, statt zu löschen.“

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FOTO: BIOLOGISCH­E STATION Fachleute übernahmen die Brennarbei­ten auf ausgewählt­en Flächen. Wehrleute sorgten dafür, dass sich die Flammen nicht ausbreitet­en.

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