Rheinische Post Viersen

Spaß und Austausch beim internatio­nalen Kinderfest

Auf dem Gelände der Viersener Moschee feierten die Besucher gestern gemeinsam. Politik spielte keine Rolle

- VON BIANCA TREFFER

VIERSEN Auf dem Hüpfkissen im Garten der Viersener Moschee ist viel los. Kinder toben herum, lachen und haben einfach nur Spaß. Daneben spielen zwei Mädchen an einer großen Wand „Vier Gewinnt“. Ein paar Jungen schießen einen Fußball auf ein kleines Tor. Andere Kinder haben die Kletterger­äte, Rutsche und Schaukel für sich entdeckt. Über das vordere Außengelän­de der Viersener Moschee ziehen indes köstliche Düfte hinüber.

Landestypi­sches Essen gehört traditione­ll zum internatio­nalen Kinderfest, zu dem die türkisch-islamische Union gestern eingeladen hatte. Unter einem langen Pavillon waren die unterschie­dlichsten tür- kischen Spezialitä­ten aufgebaut oder brutzelten auf dem Grill, angefangen von Döner über Börek bis hin zu Dürüm. Ein Stückchen weiter, im Durchgang zur eigentlich­en Moschee, formten Frauen aus einem Teig kleine Kugeln, die nächsten rollten diese mit Hilfe eines langen Stabes zu flachen Scheiben aus und wiederum andere füllten die Teigfladen mit Schafskäse und Spinat. Das ganze kam auf einen heißen Stein, innerhalb weniger Minuten waren die Gössöme, wie die Fladen in der Türkei heißen, fertig.

Ein bisschen schien das Fest unter der aktuellen politische­n Großlage betreffend die Türkei zu leiden, denn anders als in den Vorjahren war die Zahl der nicht-türkischen Besucher überschaub­ar. „Was hier geschieht, ist wichtig und nicht, was in der Großpoliti­k geredet wird. Das Kinderfest ist ein Zeichen für Verständig­ung und Toleranz und wir in Viersen stehen den türkischen Bürgern zu Seite“, betonte Viersens Bürgermeis­terin Sabine Anemüller (SPD) bei der Eröffnung.

Etwas, das auch dem Ehrenvorsi­tzenden der türkischen Gemeinde Viersen, Fuat Arslan, am Herzen liegt. „Wir wollen uns integriere­n. Integratio­n betrifft immer zwei Seiten. Mit der türkischen Politik haben wir hier nichts zu tun. Wir betreiben keine Parteipoli­tik und wenn wir es tun würden, wäre es deutsche Politik“, sagte Arslan. Statt Politik standen gestern Spiel, Spaß, Unterhaltu­ng und Austausch auf dem Programm.

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Die Kinder tanzten, hüpften und kletterten, spielten Fußball und „Vier Gewinnt“. In einem Pavillon gab es landestypi­sches Essen.

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