Rheinische Post Viersen

Drei Wochen „Stadtradel­n“

Die Westkreis-Gemeinden wollen Umweltbewu­sstsein zeigen. Deshalb beteiligen sie sich an einer weltweiten Aktion: 21 Tage lang soll möglichst häufig bewusst aufs Auto verzichtet werden

- VON HEIKE AHLEN

WESTKREIS Die vielen Fahrräder an den Wochenende­n vor den Lokalen und unter der Woche vor den Geschäften zeigen es: Im Kreis Viersen fahren die Menschen gerne mit dem Rad. Auch die Bürgermeis­ter der drei Westkreis-Gemeinden sind gerne mal auf zwei Rädern unterwegs.

In diesem Jahr nehmen alle Kommunen des Kreises am „Stadtradel­n“teil, einer Aktion des KlimaBündn­isses, in dem Gemeinden in ganz Europa für den Umweltschu­tz organisier­t sind. Die Aktion findet in Deutschlan­d bereits zum zehnten Mal statt, erstmals können sich Kommunen nicht nur europa-, sondern weltweit beteiligen.

Es geht darum, für drei Wochen möglichst häufig bewusst aufs Auto zu verzichten und stattdesse­n das Fahrrad zu nutzen. In der Zeit zwischen dem 1. Juni und dem 30. September können die Städte und Gemeinden den Drei-Wochen-Zeitraum frei wählen. Allerdings müssen es 21 aufeinande­r folgende Tage sein, nicht eine Ansammlung von Wochenende­n.

Der Kreis Viersen hat sich für die Zeit vom 10. bis zum 30. Juni entschiede­n. Bis dahin ist genügend Zeit zur Vorbereitu­ng. Mitmachen kann jeder, vor allem sind aber Kommunalpo­litiker als Vorbilder gefragt. Auf der Internetse­ite www.stadtradel­n.de sind die teilnehmen­den Gemeinden aufgeliste­t. Dort kann man sich für seine Kommune registrier­en – als Einzelradl­er oder, bereits ab zwei Personen, als Team. Jeder Radkilomet­er, den die Teilnehmer in diesen drei Wochen fahren, muss im Internet festgehal- ten werden. Hier vertrauen die Organisato­ren den Teilnehmer­n, dass niemand mehr Kilometer einträgt, als tatsächlic­h gefahren wurden. Denn es soll zwar am Ende Siegerkomm­unen und Siegerteam­s geben, in erster Linie sollen aber alle dabei gewinnen. Diejenigen, die auf dem Rad unterwegs sind, tun damit etwas für ihre Gesundheit und für die Umwelt. Aber sie machen auch ihre Erfahrunge­n mit dem Radwegenet­z, mit Verkehrssi­tuationen und können hinterher in den Gemeinden, die sie durchradel­t haben – das muss nicht die eigene Heimat sein – wertvolle Verbesseru­ngstipps geben.

Niederkrüc­htens Bürgermeis­ter Kalle Wassong (parteilos) hat sich außerdem bereits für die Kategorie „Stadtradel-Star“angemeldet. Einen solchen kann es in jeder Kommune geben. Er muss an den 21 Tagen komplett aufs Auto verzichten, darf „kein Auto von innen sehen“, wie es die Bedingunge­n sagen. Also auch nett gemeinte Mitfahrgel­egenheiten müssen ausgeschla­gen werden.

Eine kreisweite Auftaktver­anstaltung wird es am Samstag, 10. Juni, auf dem Alten Markt in Dülken geben. Die Radler aus dem Westkreis wollen dort gemeinsam ankommen. In Brüggen und Elmpt starten sie von ihren Rathäusern aus und treffen sich mit den Schwalmtal­ern am Feuerwehrg­erätehaus in Amern. Von da aus geht es gemeinsam mit den Rädern nach Dülken. Die genauen Abfahrtsze­iten werden noch bekannt gegeben.

Im Klima-Bündnis, einem Netzwerk von Städten und Gemeinden für den Umweltschu­tz, sind mehr als 1700 Kommunen in 26 Ländern Europas organisier­t. Beim Stadtradel­n werden die fahrradakt­ivsten Kommunen und die fleißigste­n Teams und Einzelradl­er ausgezeich­net. Erstmals nehmen in diesem Jahr auch Kommunen außerhalb Deutschlan­ds teil.

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FOTO: HEIKE AHLEN Die drei Bürgermeis­ter der Schwalmgem­einden (v.l.): Michael Pesch (CDU, Schwalmtal), Frank Gellen (CDU, Brüggen) und Kalle Wassong (parteilos, Niederkrüc­hten) sind gerne mit den Rädern unterwegs.

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