Rheinische Post Viersen

Viel Situations­komik beim Nonnenpoke­rn

Das neue Stück der Theatergru­ppe Spielschar Brüggen ist spannend und turbulent

- VON MARITA OFFERMANNS

BRÜGGEN Mit einem Ritual startete die Spielschar Brüggen im vollbesetz­ten Pfarrzentr­um Brüggen ihre Premiere von „Nonnenpoke­r“. „Gib dem Affen Zucker“, schallte es hinter dem geschlosse­nen Vorhang. Regisseur René Heimes wünschte allen viel Spaß und den gab es, dank Situations­komik der Komödie und einer unbändigen Spielfreud­e der Theatergru­ppe.

Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist die Klosterküc­he des maroden Klosters „Am Burgberg“. Schwester Agathe (Edith Hintzen), eine alte, erfahrene Nonne, träumt von früher, als alles besser war. Die Klosterfra­uen vertreiben sich die Zeit mit Pokerspiel­en um Oblaten, schimpfen über die schlechten Kochkünste von Schwester Eva-Maria (Denise de Witte) und wundern sich über die vielen Royal Flushs ihrer frömmelnde­n Schwester Elisa- beth (Gudrun Prinz). Die quirlige Schwester Lucy (Sarah Hormes) sprudelt voller Ideen, um das Kloster wiederzube­leben und steht weltlichen Dingen, Facebook und Co. offen gegenüber.

Pokerkarte­n und heimliche, leckere Essensvorr­äte verschwind­en, wenn die strenge Mutter Oberin Lucretia (Irene Bejko) von ihrem Besuch im Schwalmtal­dom auftaucht. Eigentlich weiß sie über alles Bescheid. Als zwei italienisc­h radebreche­nde Mafiosi von einem angebliche­n Kloster-TÜV mit einem Koffer voll Geld auftauchen, um sich im Kloster zu verstecken, wird es spannend und turbulent. Denn der windige Salvatore (Ralf Prinz) hat seinen Big Boss Valencia (Monika Luxa-Westermann) um eine Stange Geld erleichter­t. Mit dem dümmlichen Komplizen Antonio (René Heimes) will er einen angebliche­n Klostersch­atz finden und startet mit den Nonnen ein Katz-und Mausspiel.

Das Publikum brüllt vor Lachen, als die beiden Gauner nach Verkostung des Messweins und einer Partie Strip-Poker mit der angeheiter­ten Schwester Lucy fast entkleidet aus dem Klosterkel­ler auftauchen. Als der resolute Big Boss Valencia ankommt, lüftet sich überrasche­nd ein gut gehütetes Geheimnis. Dank Schwester Elisabeth verlieren die Mafiosi in einem entscheide­nden, finalen Pokerspiel ihr Blutgeld. Gefeiert wird der klösterlic­he Geldsegen mit einer Mafia-Torte, sprich Pizza, und reichlich Applaus vom Publikum.

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Wenn die Nonnen nicht gehorchen, kann die strenge Mutter Oberin auch mal handgreifl­ich werden.

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