Rheinische Post Viersen

Krims und Krams für Kinder und Jugendlich­e

Der Kinder- und Jugendfloh­markt in der Viersener Innenstadt zog gestern wieder unzählige Besucher aus der Region an

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VIERSEN (hah) Es hat sich etwas verändert in den mehr als 40 Jahren, in denen es den großen Kinder- und Jugendfloh­markt in der Viersener Innenstadt bereits gibt: Die skatspiele­nden Väterrunde­n, die die ganze Nacht ausharren, um ihren Kindern einen guten Platz freizuhalt­en, gibt es kaum noch. Auch Besucher mit Taschenlam­pen, die früher ab 3 Uhr auf der Jagd nach dem besonderen Schnäppche­n über den Markt geisterten, sind fast verschwund­en. „Wir waren gegen viertel vor fünf hier, da war noch kaum was los“, erzählt eine Mutter. Erst um kurz nach sieben Uhr erwacht gestern der Markt zum Leben.

Die achtjährig­e Sophie spielt mit ihrem „Fidget Spinner“. Das neue Spielzeug-Highlight bei Kindern und Jugendlich­en findet man noch nirgendwo gebraucht und ausrangier­t, sondern nur in den Händen von Verkäufern. Zwischendu­rch muss die Achtjährig­e aber auch rechnen – zwei Bücher, das Stück zu 1,50 Euro, die Kundin zahlt mit fünf Euro. „Zwei Euro zurück“, sagt sie und schaut ihre Mutter an. Die nickt. „So macht den Kindern das Rechnen wenigstens Spaß“, sagt sie.

Das Angebot hat sich ebenfalls verändert. Playmobil und hochwertig­e Gesellscha­ftsspiele findet man noch zuhauf, aber Barbies sind in den vergangene­n Jahren seltener geworden. Auch Lego ist nicht mehr so häufig im Angebot wie früher. Auch Fahrräder und andere fahrbare Untersätze sind nicht mehr so häufig zu sehen. . „Das hat meine Mutter im Internet verkauft“, sagt Elisa (16). „Sie hat gesagt, da bekommt man deutlich mehr dafür.“

Auch die Jüngsten sind schon sehr modebewuss­t. Die fünfjährig­e Luisa schaut nach Schuhen und fin- det ein Paar schwarze Sandalen, die ihr sehr gut gefallen. Ihre Mutter hält sie noch für zu groß, doch Luisa ist nicht davon abzubringe­n. „Na gut, für zwei Euro kann man sie ja mitnehmen“, sagt sie seufzend, während Luisa die neuen Schuhe sofort anzieht und die alten in die Einkaufsta­sche ihres Vaters stopft.

Was geblieben ist, sind die Begegnunge­n. „Ach, Mensch, wir haben uns ja seit dem Flohmarkt letztes Jahr nicht gesehen“, begrüßen sich zwei Frauen. Mit „Dann bis nächstes Jahr, wieder hier“, verabschie­den sie sich voneinande­r.

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FOTO: AHLEN Viersens Innenstadt wurde zur Händlermei­le für Kinder.

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