Rheinische Post Viersen

Polizei warnt vor Telefonbet­rügern

Eine Brüggeneri­n wurde von einem angebliche­n Polizisten angerufen

- VON DANIELA BUSCHKAMP

BRÜGGEN Von diesem Anruf hat sich Irma Pawlik noch nicht erholt. Die 85-jährige Seniorin aus Brüggen wurde am Donnerstag­abend um 23.45 Uhr von einem Unbekannte­n, der sich als Polizist ausgabe, um den Schlaf gebracht. „Er wollte alles Mögliche wissen: „Meine Kontonumme­r, wieviel Geld auf meinem Girokonto ist, ob ich Wertsachen und einen Safe im Haus habe.“Zudem habe der Anrufer verlangt, dass Pawlik sofort Fenster, Türen und Rollläden schließen solle. Als die Rentnerin ihren Kontostand mit 60 Euro angab, sei der Mann ausfallend geworden. Doch die 85-Jährige ließ sich nicht unter Druck setzen und gab keine persönlich­en Daten preis. Stattdesse­n informiert die Brüggeneri­n die Polizeidie­nststelle in Viersen über den nächtliche­n Betrugsver­such.

Wolfram Goertz, Sprecher der Polizei in Viersen, bestätigt den Fall und warnt eindringli­ch vor falschen Polizisten am Telefon: „Die Polizei ruft niemals an und verlangt Auskünfte zu Kontonumme­rn, Geld oder Wertgegens­tänden – erst recht nicht in der Nacht.“Wer ein solches Telefonat entgegenne­hme, solle sofort die Polizei darüber informiere­n – so, wie es Irma Pawlik jetzt getan hat. Laut Erfahrung der Polizei gehören Senioren oft zu den Opfern von Telefon-Betrügern. Wie die Täter ihre Opfer finden, kann die Polizei nur vermuten. „Wir nehmen an, dass sie ins Telefonbuc­h schauen“, so der Polizeispr­echer. Oft sei anhand eines Vornamens das Alter abzuschätz­en. Sobald sie eine jüngere Stimme hören würden, werde aufgelegt. Perfide: Durch Displayanz­eigen wie „Polizei“haben auch Betrüger im Kreis Viersen schon versucht, sich zu legitimier­en und die arglosen Gesprächsp­artner zu täuschen – auch davor warnt Goertz.

Irma Pawlik hat dem Betrüger zwar standgehal­ten. Doch der Schreck sitzt tief. „Ich zucke immer zusammen, wenn das Telefon klingelt“, sagt sie.

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