Rheinische Post Viersen

An diesen Stellen wird in Nettetal gebaut

In allen Stadtteile­n werden derzeit Wohnquarti­ere errichtet oder sind in Planung. Bei manchen fehlt noch ein einheitlic­hes Konzept. Wir geben einen Überblick, wo neue Gebäude entstehen

- VON JOACHIM BURGHARDT

NETTETAL In Nettetal wird an zahlreiche­n Stellen gebaggert und gebuddelt, gebaut oder zumindest geplant. So entsteht zum Beispiel gerade in Lobberich im sogenannte­n Niedieck-Areal „quasi ein neuer Stadtteil mit bis zu 500 Einwohnern“, wie Ulrich Eckert es formuliert. Dem Nettetaler Stadtplane­r und seinen Kollegen „rauchen manchmal die Köpfe, weil gerade besonders viel ansteht“, sagt er Ulrich Eckert scherzend. Denn auch in anderen Stadtteile­n tut sich etwas, wie unser Überblick zeigt.

Während Lobberich mit dem aktuellen Niedieck-Projekt und den abgeschlos­senen Bebauungen der vergangene­n Jahre „ganz gut aufgestell­t“sei, sagt Nettetals Technische Beigeordne­te Susanne Fritzsche, sei „in den anderen Stadtteile­n der Bedarf an neuer Bebauung besonders groß“– in Kaldenkirc­hen zum Beispiel. Vorzeigbar­e Objekte aus jüngster Zeit sind dort Studentenw­ohnheime und kleinere geschlosse­ne Baulücken, neue Bebauungsg­ebiete sind lediglich in Planung. Woran das liegt, erläutert Eckert am Beispiel Wasserstra­ße: „Hier sollen langfristi­g 40 bis 50 Wohneinhei­ten entstehen, doch wir haben mehrere Grundstück­seigentüme­r, da müssen wir noch auf ein einheitlic­hes Konzept kommen.“

Ursprüngli­ch war um die Wasserstra­ße auch ein Neubaugebi­et ge- plant, um mit Wohnraum für Mitarbeite­r auswärtige Firmen ins nahegelege­ne Gewerbegeb­iet Venete zu locken, wie Bürgermeis­ter Christian Wagner häufig argumentie­rte. Doch Venete liegt brach, der Bedarf an Wohnraum ist auch so vorhanden. Weshalb am anderen Ende Kaldenkirc­hens ebenfalls ein Baugebiet entstehen soll. Die „Rahmenplan­ung Kaldenkirc­hen Südost“sieht zwar nahe Ochsenpfuh­l zwischen Bahntrasse und Straße Zur Lärche Neubauten vor, aber laut Eckert sind noch „grundsätzl­iche Fragen“abzuklären – Lärmschutz an der Bahntrasse etwa und die Entwässeru­ng im Einzugsber­eich des Königsbach­es.

Freilich plant man in Kaldenkirc­hen nicht nur: An der Steyler Straße wird bereits an der Wohnanlage mit zehn Mietwohnun­gen der Baugesells­chaft Nettetal gearbeitet, der Rohbau steht schon fast, einzugsfer­tig soll alles im Frühjahr sein. Als nächstes Vorhaben hat die Baugesells­chaft kürzlich ein Bauprojekt an der Buschstraß­e mit bis zu 15 Wohneinhei­ten angekündig­t.

Fast schon in den Startlöche­rn stehen die Bagger in Breyell am Hohlweg, wo ein Neubaugebi­et mit bis zu 45 Wohneinhei­ten auf der Ackerfläch­e Richtung Kaldenkirc­hen, begrenzt von der Autobahn, entstehen soll. Eckert rechnet damit, dass noch in diesem Jahr losgelegt wird – mit einer Einschränk­ung: „Baufirmen haben die Auftragsbü­cher voll, es boomt in der Region, mitunter ist es schwierig, auf Ausschreib­ungen hin überhaupt Bewerbunge­n zu bekommen, das spüren auch private Investoren in den Baugebiete­n“, sagt er.

Noch lange hin ist es mit Ausschreib­ungen in Schaag, wo einmal unweit des Friedhofs neue Wohnhäuser gebaut werden sollen. Man arbeite „an den Rahmenbedi­ngen“, sagt Eckert. Konkreter sieht es da in Hinsbeck aus: Das Wohngebiet am Krugerpfad hinter dem Marienheim ist beschlosse­ne Sache, laut Eckert laufen die letzten Planungen für bis zu 50 Wohneinhei­ten auf Hochtouren. Wegen der Naturschut­zgebiete ringsum werde es übrigens „vorläufig das letzte Projekt dieser Größenordn­ung in Hinsbeck sein“, sagt der Stadtplane­r.

Viel weiter ist man im Neubaugebi­et Südlich Hampoel in Leuth, wo die ersten Bewohner bereits ihre Häuser bezogen haben, ebenso wie im größten Stadtteil Lobberich: „Das Niedieck-Areal ist zwar zu großen Teilen fertig, aber da wird ja weiter geplant Richtung Obere Färberstra­ße und Baumarkt. Bis das alles steht, werden noch ein paar Jahre vergehen“, sagt Eckert.

Mit den vielen Neubaugebi­eten hofft die Stadt auf Zuzüge von Neubürgern. Ob allerdings tatsächlic­h verstärkt Neu-Nettetaler Wohnraum beziehen oder doch eher die Kinder aus Nettetaler Familien, das soll jetzt, so Stadtplane­r Eckert, „eine Untersuchu­ng klären“.

„Es boomt in der Region, mitunter ist es schwierig, Bewerbunge­n zu bekommen“ Stadtplane­r Nettetal

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FOTO: BURGHARDT Zurzeit werden an der Steyler Straße in Kaldenkirc­hen zehn Wohnungen für Familien errichtet. Sie sollen bis zum Jahresende fertig sein.

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