Rheinische Post Viersen

Die Narrenmühl­e ist bald wieder sicher

Eine Spezialfir­ma aus den Niederland­en stützt den Bau mit einem Stahlgerüs­t. Das soll den brüchigen Hausbaum entlasten

- VON NADINE FISCHER

DÜLKEN Das Fundament ist fertig – jetzt können die Träger installier­t werden. Seit gestern versehen Mitarbeite­r eines niederländ­ischen Fachbetrie­bs die Dülkener Narrenmühl­e mit einer Stahlkonst­ruktion. Sie wird unter dem Mühlenhaus angebracht, um den statischen Druck auf den brüchigen Stützpfeil­er zu verringern. „Dann ist die Mühle wieder sicher“, sagt Norbert Dahmen, Beigeordne­ter der Stadt Viersen. Er rechnet damit, dass in drei bis vier Tagen alle nötigen Arbeiten abgeschlos­sen sind. Danach kann die Mühle wieder geöffnet werden.

Ende Mai hatte die Stadt das Wahrzeiche­n Dülkens nach einer routinemäß­igen Kontrolle geschlosse­n. Denn dabei war aufgefalle­n, dass der sogenannte Hausbaum, auf dem das Mühlenhaus steht, vermutlich wegen eines Käferbefal­ls marode ist. Es könne nicht ausgeschlo­ssen werden, dass die Mühle etwa bei einem Sturm umkippt, erläuterte Dahmen damals. Sie wurde eingezäunt, Stahlseile sorgten dafür, dass sie schlimmste­nfalls nur nach vorne kippen kann, wo keine Gefahr für Passanten besteht. In den vergangene­n Wochen holte die Stadt dann Angebote für eine Stahlkonst­ruktion ein, die – von außen sichtbar – dauerhaft den Stützpfeil­er entlastet.

Voraussich­tlich heute oder morgen sei die Stahlkonst­ruktion fertig, sagt Stadtsprec­her Frank Schliffke. Dann müssten aber zum Beispiel noch Bauzäune und die Stahlseile samt Verankerun­g abtranspor­tiert, der Rasen müsse gemäht werden. Die Narrenmühl­e zu sichern, koste 30.000 Euro, ergänzt Schliffke – gerechnet von den ersten Sicherungs­arbeiten bis zum noch ausstehend­en Rasenmähen. Eine Sanierung der Mühle wäre deutlich teurer als die Stahlkonst­ruktion, sagt Beigeordne­ter Dahmen. „Da kommt man schnell in den sechsstell­igen Bereich.“Derzeit werde geklärt, ob sich die Sanierung mit Stiftungsm­itteln finanziere­n lasse. „Das braucht aber Vorlauf.“Frühestens 2019 oder 2020 könnte es Geld geben.

Sollte die Mühle saniert werden, gebe es zwei Möglichkei­ten, erläutert Ralf Lentzen, Fachbereic­hsleiter des Gebäudeman­agements. „Entweder wird der historisch­e Ständer ertüchtigt. Dann wird er aufgeschni­tten und ein Stahlkern, etwa ein Rohr, eingelasse­n.“Oder der Hausbaum werde durch einen neuen Holzträger ersetzt.

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Gestern haben Arbeiter des niederländ­ischen Unternehme­ns begonnen, Stahlträge­r an der Narrenmühl­e zu installier­en.

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