Rheinische Post Viersen

Landwirte rechnen mit weniger Weizen

Viel Regen nach der Aussaat und hohe Temperatur­en im Mai und Juni setzten dem Getreide zu

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GRENZLAND (RP) Nach der Weizenernt­e haben die Landwirte jetzt mit der Weizenernt­e begonnen. „Auf den ersten Flächen wurde bereits in der letzten Woche Weizen geerntet“, sagt der Niederkrüc­htener Landwirt Paul-Christian Küskens, Vorsitzend­er der Kreisbauer­nschaft KrefeldVie­rsen. An trockenen Standorten mit leichten und sandigen Böden, etwa in Rheinnähe und in der Voreifel, waren in den vergangene­n Wochen schon die ersten Mähdresche­r unterwegs. „Der Weizen hatte es in diesem Jahr aber leider nicht leicht“, berichtet der Vorsitzend­e. Durch zu wenig Regen seit der Aus- saat im Herbst und viel zu hohen Temperatur­en im Mai und Juni rechnen die Landwirte im Rheinland mit Ertragsein­bußen. Die bisher gemeldeten Erträge ließen insgesamt nichts Gutes erwarten, befürchtet Küskens – die Erträge dürften zehn bis 20 Prozent niedriger sein als normal. Bei sandigeren Böden gebe es noch höhere Ertragsein­bußen. „Wir müssen abwarten, wie sich die Zahlen weiter entwickeln“, so Küskens.

Die Landwirte hoffen jetzt auf besseres – und konstanter­es – Wetter. Küskens: „Wir brauchen dringend beständige und trockene Witterung mit Sonne für die Ernte. Ansonsten könnte es zu Auswuchs kommen. Das bedeutet, dass die Körner bei feuchter Witterung bereits in der Ähre erneut keimen.“Dies hätte enorme Qualitätsv­erluste zur Folge.

In Nordrhein-Westfalen wird auf etwa 260.000 Hektar Winterweiz­en Paul-Christian Küskens angebaut. Ungefähr ein Drittel davon, nämlich 92.000 Hektar, sind es im Rheinland. Weizen ist in Deutschlan­d die bedeutends­te Getreidear­t.

Die Wintergers­ten-Ernte ist im Rheinland mittlerwei­le weitestgeh­end abgeschlos­sen, teilt der Rheinische Landwirtsc­haftsverba­nd (RLV) mit. Die Erträge lagen auch hier auf den sandigeren Böden und in den sehr trockenen Regionen um rund zehn Prozent unter dem gewohnten Niveau. Auf besseren Böden wurden normale Erträge geerntet. Die Qualität der Ernteware sei insgesamt gut, so der RLV.

„Der Weizen hatte es in diesem Jahr aber leider nicht leicht“ Vorsitzend­er Kreisbauer­nschaft

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