Rheinische Post Viersen

Die neue Variabilit­ät von Union Nettetal

Die Nettetaler sind mit zwei Siegen in die neue Saison der Fußball-Landesliga gestartet. Auch weil der umgebaute Kader Trainer Andreas Schwan viele Möglichkei­ten bietet. Heute Abend ist der Reserve des TSV Meerbusch zu Gast.

- VON DAVID BEINEKE

NETTETAL Es scheint sich zu bewahrheit­en, was viele Trainer in der Fußball-Landesliga schon vor Saisonbegi­nn vermutet haben. Der SC Union Nettetal ist trotz seiner Verjüngung­skur in der Lage, oben mitzuspiel­en. Jedenfalls ist es nicht unwahrsche­inlich, dass die Nettetaler nach der englischen Woche zum Auftakt mit einer blütenrein­en Weste dastehen und mit neun Punkten im Gepäck zum folgenden Derby bei den VSF Amern reisen. Schließlic­h ist nach den Siegen gegen Benrath und Remscheid schon heute Abend (18 Uhr) die Reserve des TSV Meerbusch zu Gast, die keinen guten Start erwischte und die für die offenbar sehr hungrigen Nettetaler unter Trainer Andreas Schwan schlagbar sein sollte.

Doch Schwan ist kein Mann für den Konjunktiv. Trotz des perfekten Saisonstar­ts verfällt er nicht in Träumereie­n, sondern genießt zunächst einmal das Erreichte. „Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir nach zwei Spielen sechs Punkte haben, hätte ich das kaum geglaubt.“Gerade mit Blick auf die vergangene Saison, wo Nettetal nach sechs Spielen zwei Punkte hatte und Schwan als Folge des Fehlstarts den Brasiliane­r Chiquinho als Trainer beerbte, ist er froh, dass die Mannschaft jetzt schon einen gewissen Druck los ist. Dass steigende Erwartunge­n einen anderen Druck erzeugen könnten, be- fürchtet der mit 32 Jahren selbst noch sehr junge Coach nicht. Er sieht keinen Grund, die Ziele für die erste Saison, die er von Beginn an verantwort­et, frühzeitig zu korrigiere­n. „Wir wollen mit unserer neu zusammenge­stellten Mannschaft eine gute Rolle in der Liga spielen. Dafür haben wir jetzt eine gute Grundlage geschaffen.“

Gute Grundlagen wurden allerdings schon vor der Saison durch eine durchdacht­e Kaderplanu­ng geschaffen, das zeigen die ersten Spiele. Um die Achse mit Blerim Rrustemi, Bastian Levels (Innenverte­idigung), Martin Stroetges, Michael Enger (Mittelfeld), Markus Keppeler und Andreas Kus (Angriff) bieten sich Schwan zahlreiche Variations- möglichkei­ten. Gegen Remscheid ermöglicht­e er dem jungen Brian Dollen auf der offensiven Außenbahn sein Startelfde­büt und zog Lucas Reinhart auf die Außenverte­idigerposi­tion zurück. Der schnelle Dollen dankte es mit zwei Toren. Neben den Variations­möglichkei­ten bietet der breite Kader aber auch Polster bei Verletzung­smiseren, wie sie Ende vergangene­r Saison eintrat. Wenn heute zum Beispiel Keppeler und Stroetges gegen Meerbusch fehlen, drängen sich andere Spieler geradezu auf. Der in den beiden ersten Partien eingewechs­elte Pascal Regnery und Rückkehrer Julian Rode etwa fürs defensive Mittelfeld, Tobias Gorgs und Mitsuharu Fujihara sind Kandidaten für die Offensive – neben einigen anderen. Zum Beispiel ist auch André Kobe nach überstande­ner Verletzung wieder voll einsatzber­eit.

Doch so sehr sich Schwan über seine neuen Möglichkei­ten freut, hat er auch im Blick, dass es in den ersten Spielen durchaus Phasen gab, wo es spielerisc­h holperte und der Erfolg am Ende über den Willen zustande kam. „Auch gegen die Meerbusche­r Reserve wird es wieder sehr schwer werden. Wir werden versuchen, sie von Beginn an unter Druck zu setzen“, betont der Coach.

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FOTO: FUPA Gegen Remscheid feierte Brian Dollen (l.) sein Startelfde­büt für Nettetal. Heute empfängt er mit der Union den TSV Meerbsuch II.

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