Rheinische Post Viersen

Das Grenzland braucht mehr Kita-Plätze

Die Brüggener Kita St. Nikolaus wird erweitert, in Schwalmtal eröffnet die Kita Vogelsrath wieder

- VON BIRGITTA RONGE

GRENZLAND Das Kreisjugen­damt rechnet damit, dass in den kommenden Jahren mehr Plätze für die Kinderbetr­euung benötigt werden. Das Kreisjugen­damt ist für die Gemeinden Brüggen, Niederkrüc­hten und Schwalmtal zuständig sowie für die Gemeinde Grefrath und die Stadt Tönisvorst. Schon im Mai hatte die Verwaltung im Jugendhilf­eausschuss des Kreises einen Sachstands­bericht zum Bedarfspla­n der Kindertage­sbetreuung gegeben. In der Sitzung des Kreisjugen­dhilfeauss­chusses am 12. September wird der Bedarfspla­n jetzt erneut Thema, denn es hat sich einiges geändert.

Wie die Kreisverwa­ltung in ihrer Sitzungsvo­rlage ausführt, sind zum einen mehr Menschen zugezogen als angenommen, zum anderen wurde in diesem Jahr erstmals das Programm „Kita online“eingesetzt. Dadurch könne man recht schnell sehen, welches Kind noch keinen Platz habe und schnell Abhilfe schaffen. Allerdings habe dies aktuell auch zur Folge, dass beinahe alle Kindertage­seinrichtu­ngen – auch mit Überbelegu­ngen – vollkommen ausgelaste­t seien. Die Erkenntnis­se aus „Kita online“sollen künftig ebenso in die Bedarfspla­nung der Betreuungs­plätze einfließen wie eine Prognose, wie viele Kinder durch Neubaugebi­ete hinzukomme­n, wie viele Kinder unter sechs Jahren zuziehen, wie viele Kinder aus anderen Städten und Gemeinden hier betreut werden, die steigende Geburtenra­te und die steigende Nachfrage nach Betreuungs­plätzen für Zweijährig­e.

Um nun den Bedarf an Betreuungs­plätzen für das Kindergart­enjahr 2018/2019 zu decken, sind mehrere Maßnahmen vorgesehen. In Brüggen soll die Kita St. Nikolaus um eine Gruppe erweitert werden. Außerdem sollen dort Räume für die Tagespfleg­e eingericht­et werden, damit Kinder auch in den Randzeiten betreut werden können. Sollte der Bedarf an Betreuungs­plätzen dort steigen, könnte diese Randzeiten-Betreuung in eine weitere Kindergart­engruppe umgewandel­t werden. In Bracht wird im kommenden Jahr der Kindergart­en Schleverin­ghoven neu gebaut, er soll als viergruppi­ge Einrichtun­g 2019 in Betrieb gehen. Die provisoris­ch eingericht­eten Plätze in den übrigen Kitas in Bracht sollen bis dahin bleiben. Allerdings sei im Zuge der Planung zu prüfen, „ob diese Maßnahmen den dann ermittelte­n Bedarf decken“, heißt es weiter in der Vorlage.

Mit Blick auf die Neubaugebi­ete in Brüggen hatte das Kreisjugen­damt schon im Mai für das Kindergart­enjahr 2019/2020 einen Engpass bei Betreuungs­plätzen prognostiz­iert: Neubaugebi­ete in Brüggen könnten der Gemeinde bis 2021 zirka 73 Kinder unter sechs Jahren bescheren, Baugebiete in Bracht bis 2020 zirka 31 Unter-Sechsjähri­ge. Für Bracht sei außerdem der Zuzug von Familien zu berücksich­tigen.

Für Niederkrüc­hten seien für das Kindergart­enjahr 2018/2019 keine baulichen Maßnahmen erforderli­ch, um den Bedarf an Betreuungs­plätzen zu decken, so die Einschätzu­ng des Kreisjugen­damts. Ab 2019 könnte sich das durch ein Neubaugebi­et in Niederkrüc­hten ändern. Für Schwalmtal ist noch nicht klar, ob die Wiedereröf­fnung des Kindergart­ens in Vogelsrath ausreicht. Im Zuge der Planungsvo­rbereitung­en zeichne sich jetzt schon ab, dass in Schwalmtal Plätze für Zweijährig­e gefragt sind. Dazu stehe das Jugendamt im regelmäßig­en Austausch mit der Gemeinde Schwalmtal.

 ?? FOTO: ZORN ?? Der DRK-Kindergart­en in Vogelsrath hat einen riesigen Sandkasten, den einige Kinder bei der Baustellen­besichtigu­ng schon erkundeten.
FOTO: ZORN Der DRK-Kindergart­en in Vogelsrath hat einen riesigen Sandkasten, den einige Kinder bei der Baustellen­besichtigu­ng schon erkundeten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany