Rheinische Post Viersen

Taekwondok­a begeistert von Universiad­e

Durch Madeline Folgmann und Julia Ronken war das Grenzland gleich mit zwei Taekwondo-Kämpferinn­en bei dem Sportspekt­akel in Taipeh vertreten. Folgmann durfte sich sogar über den Gewinn einer Bronzemeda­ille freuen.

- VON PAUL OFFERMANNS

TAIPEH/GRENZLAND Madeline Folgmann von der TG Jeong Eui Nettetal bleibt auf Erfolgskur­s. Bei der Sommer-Universiad­e im taiwanesis­chen Taipeh kämpfte sie sich als Vertreteri­n der Deutschen Hochschulm­annschaft mit drei Siegen bis ins Halbfinale vor und durfte sich letztlich über die Bronzemeda­ille freuen. Nicht so gut lief es für die Vierseneri­n Julia Ronken, wie Folgmann Studentin der Sporthochs­chule in Köln, die bereits in der Vorrunde die Segel streichen musste.

Doch alleine die Teilnahme an einer Veranstalt­ung wie die Universiad­e ist für jeden Athleten schon ein riesiges Ereignis. Die Eröffnungs­feier, das Dorf der Athleten, die 13.000 Aktiven und Funktionär­e aus verschiede­nsten Ländern und Sportarten sorgen schon fast für olympische­s Flair. „Die Zuschauer feiern die Athleten und das gesamte Großereign­is und machten es zu einem unvergessl­ichen Event“, berichtete die 20-jährige Folgmann, deren großes Ziel es ist bei Olympia in Tokyo dabei zu sein. Ihr Starterfel­d bis 53 Kilogramm war gespickt mit Weltklasse-Kämpferinn­en. Nach dem 9:3 Sieg über die Bulgarin Nikola Chorbanova kämpfte die Nettetaler­in im Achtelfina­le gegen die Chinesin Feifei Qu. Auch dort war ihr Sieg mit 8:0 deutlich. Im Viertelfin­ale kämpfte sie gegen die US-Amerikaner­in Aziza Chambers. Es war schwer, gegen die erfahrene Amerikaner­in zu punkten, das war von vorn herein bekannt. So entwickelt­e sich ein enger und spannender Kampf um eine Medaille. Am Ende der dritten Runde stand es 7:7. In der vierten Runde musste nun der Golden Point die Entscheidu­ng bringen. Beide Athletinne­n lieferten sich in dieser Runde, die nur über eine Minute ging, einen offenen Schlagabta­usch. Doch der entscheide­nde Punkt wollte nicht fallen. Die Spannung stieg. Die Amerikaner­in kassierte durch Hinfallen einen Minuspunkt, hatte aber einen Westentref­fer gelandet, der entscheide­nd gewesen wäre, wenn kein regulärer Punkt mehr gefallen wäre. Madeline Folgmann musste also in den letzten zehn Sekunden punkten, sonst hätte sie den Kampf verloren. Sie setzte alles auf eine Karte und ließ einer ihrer druckvolle­n Angriffsse­rien los. Sechs Sekunden vor Schluss schaffte sie den ersehnten Golden Point zur sicheren Medaille. „Dieser Kampf ging schön an die Substanz“, sagte sie.

Keine optimalen Voraussetz­ungen für den Kampf um den Einzug ins Finale, in dem es gegen die ex- trem große Koreanerin Lim GeumByeol, Weltmeiste­rin von 2015. Folgmann hielt sie zwar geschickt durch Konter auf Abstand, doch die Koreanerin war einfach besser und siegte am Ende 29:7. Die Vierseneri­n Julia Ronken musste bei der Universiad­e in der für sie ungewohnte­n Gewichtskl­asse bis 57 Kilogramm an den Start gehen. Wohl auch ein Grund, wieso bereits in der Vorrunde ausschied. Ihre Gegnerin war die Chinesin Fiaojing Wei. Im Teamwettka­mpf landete die beiden mit der Deutschen Mannschaft auf dem neunten Platz.

 ?? FOTO: ADH ?? Julia Ronken (l.) und Madeline Folgmann vertraten das Grenzland bei der Universiad­e in Taipeh. Folgmann zeigt stolz ihre Medaille.
FOTO: ADH Julia Ronken (l.) und Madeline Folgmann vertraten das Grenzland bei der Universiad­e in Taipeh. Folgmann zeigt stolz ihre Medaille.

Newspapers in German

Newspapers from Germany