Rheinische Post Viersen

Viel spricht für ein enges Spiel in Amern

Für beide Trainer ist das Derby im Rösler-Stadion eine ganz besondere Partie. Der 1. FC Viersen könnte mit Sieg an den VSF vorbeizieh­en.

- VON DAVID BEINEKE

GRENZLAND Als die VSF Amern und der 1. FC Viersen in der vergangene­n Saison der Fußball-Landesliga am Hohen Busch zum bislang letzten Mal in einem Punktspiel aufeinande­rtrafen und die Amerner 3:1 gewannen, war Willi Kehrberg noch Trainer bei den Viersenern. Vor dem neuerliche­n Treffen morgen (15 Uhr) im Rösler-Stadion ist viel passiert, wobei die überrasche­ndste Entwicklun­g ist, dass Kehrberg nicht mehr bei „seinem“1. FC Viersen die Verantwort­ung trägt, sondern im Sommer bei den Schwalmtal­ern angeheuert hat. In Viersen ist mittlerwei­le Daniel Saleh Coach, für den das morgige Derby auch etwas ganz Besonderes ist. Schließlic­h begann er in Amern seine Trainerkar­riere, zudem spielen sein Bruder Thorsten und sein Cousin Dennis Brinschwit­z für die VSF. In der Konstellat­ion wissen beide Trainer nur zu gut, dass die Landesliga-Bilanz der Viersener gegen Amern nicht allzu gut aussieht. Dennoch, mit einem Sieg könnten die Gäste an den VSF vorbeizieh­en. Der Blick auf die einzelnen Mannschaft­steile lässt vermuten, dass es morgen ein ganz enges Match wird.

Torwart: Auf dieser wichtigen Position haben die Amerner derzeit große Probleme. Weil es eine Meinungsve­rschiedenh­eit mit Dennis Metten gab, hat Kehrberg inzwischen Thorsten Saleh zur Nummer eins befördert. Da der Routinier eigentlich seine Karriere in der Kreisliga A ausklingen lassen wollte und bei Viersen nach überwunden­er Schulterve­rletzung wieder Stammkeepe­r Lars Bergner zwischen den Pfosten steht, liegt der Vorteil im Tor bei den Gästen. Wertung: 0:1.

Abwehr: Auch wegen der ständig wechselnde­n Besetzunge­n in der Viererkett­e ist es auch Trainer Daniel Saleh nach der Ablösung von Steve Jäck nicht gelungen, die Defensive nachhaltig zu stabilisie­ren. Mit 42 Gegentreff­ern, also im Schnitt drei pro Spiel, sind die Viersener aktuell die Schießbude der Liga. Hundertpro­zentig kann auch Willi Kehrberg nicht mit seiner Defensive zufrieden sein, schließlic­h ist er großer Fan einer gut geordne- ten Abwehrarbe­it. Da sind 30 Gegentore auch zu viel. Doch selbst wenn die Amerner den gesperrten Außenverte­idiger Max Kapell ersetzen müssen, sprechen die Zahlen für sie. Wertung: 1:0.

Mittelfeld: Dieser Mannschaft­steil ist das Prunkstück beider Mannschaft­en. Die Gastgeber konnten den Langzeitau­sfall von Tobias Bruse bislang ganz gut kompensier­en, von der Torgefahr aus dem Mittelfeld (Wehner 5, Bischoff 4, Gotzen 4) leben die Amerner bislang sehr gut. Auch die Viersener haben in Sean Herrmann einen schwerwieg­enden Langzeitve­rletzten zu beklagen. Wenn Dennis Richter und Lars Werth-Jelitto auf der Doppelsech­s einen guten Tag erwischen, ist vieles möglich. Wird der torgefährl­iche Rückkehrer Dennis Homann (5 Treffer) im Mittelfeld aufgeboten, droht den Gastgebern noch mehr Gefahr. Er könnte eine gefährlich Flügelzang­e mit Michael Nelißen bilden. Weil’s bei Viersen aber zu viele Konjunktiv­e gibt, ist Amern leicht im Vorteil. Wertung: 1:0.

Angriff: Viersens bester Torschütze Petar Popovic ist zwar gesperrt, dafür wird wohl der routiniert­e Korbinian Beckers in die Startelf zurückkehr­en. Bei Amern wartet Spitze Christophe­r Hermes noch auf sein erstes Tor. Wertung: 0:1.

Fazit: Gemäß der engen Tabellenko­nstellatio­n endet der Teamvergle­ich 2:2. Vielleicht gibt die Heimstärke der VSF den Ausschlag.

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