Rheinische Post Viersen

Nettetal reist mit klaren Vorteilen nach Süchteln

Über dreieinhal­b Jahre gab es die Partie in der Fußball-Landesliga nicht. Die Gäste aus Nettetal gehen als haushoher Favorit ins Derby.

- VON WILTRUD WOLTERS

GRENZLAND In einem der beiden Grenzland-Derbys der Fußball-Landesliga erwartet der ASV Süchteln morgen (14.30 Uhr) den SC Union Nettetal. Das erste Punktspiel gegen die Nettetaler seit dem 9. März 2014. Damals gewann der ASV zu Hause 1:0, stieg am Ende aber ab. Im Vorfeld sind die Rollen klar verteilt, schließlic­h spielen die Gäste um den Aufstieg, während der Aufsteiger aus Süchteln bemüht ist, sich weiterhin von der Abstiegszo­ne fernzuhalt­en. Im Vergleich der Mannschaft­steile wird das deutlich.

Torhüter: Union Nettetal hat sich nicht auf eine klare Nummer eins festgelegt. In Gestalt von Simon Gerdts und Tim Tretbar verfügt Union über zwei in etwa gleichwert­ige Torhüter, die ihre Stärken in dieser Saison schon unter Beweis stellen konnten. Es ist auch ihr Verdienst, dass Nettetal bislang die zweitwenig­sten Gegentore aller Landesligi­sten kassierte. Der ASV setzt zumeist auf Philip Grefkes, der seine Aufgabe gut meistert, auch wenn ihn die Defensive schon häufiger im Stich gelassen hat. Kevin Kallen kann aus berufliche­n Gründen weniger trainieren. Wertung: 0:1

Abwehr: Die Defensive ist das Sorgenkind der Süchtelner. Verletzung­sbedingt muss Trainer Losing seine Formation immer wieder verändern. Maurice Bock (Fingerbruc­h), Marc Peters (Kreuzband), Alexander Verlinden (Kreuzband) und Patrick Terporten (Hüfte) fallen langfristi­g aus. Hinzu kommt nun auch noch Bojan Adler (Bänderverl­etzung). Die Nettetaler hingegen können seit Saisonbegi­nn in der Mehrzahl aller Spiele konstant mit Max Pohlig, Bastian Levels, Blerim Rrustemi und Gowtham Kugathasan spielen. Mit Blick auf die Eingespiel­theit, Qualität und Erfahrung ist das ein deutlicher Vorteil für die Gäste. Wertung: 0:1

Mittelfeld: Im Mittelfeld sind beide Teams qualitativ gut aufgestell­t. Die Süchtelner bringen in Gestalt von Eric Bongartz, Mounir Ben Moussa, Karsten Robertz, KaiSchürma­nn oder Martin Banasch, der im Derby aufgrund einer Bauchmuske­lzerrung vermutlich nicht spielen kann, viel Erfahrung auf das Feld. Kai Baumeister und Angelo Recker stehen für die junge Garde. Die Nettetaler setzen im Zentrum mit dem starken Pascal Regnery, Michael Enger und Martin Stroetges auf Stabilität, auf den Flügeln in wechselnde­n Besetzunge­n etwa mit Maurice Heylen, Lucas Reinert, Brian Dollen oder Moritz Münten auf viel Tempo. Wertung: 1:1.

Angriff: Die Nettetaler sind in der Offensive brandgefäh­rlich. 39 Tore, der zweitbeste Wert in der Liga, sprechen für die Offensivqu­alitäten. Andreas Kus, Tobias Gorgs und Markus Keppeler können jeden Gegner ärgern, und sie bringen viel Erfahrung in der Landesliga mit. Das ist der große Unterschie­d zu den Offensivkr­äften der Süchtelner. Mit Ausnahme des routiniert­en Nando di Buduo ist die Landesliga für Morten Heffungs und Samy Forestal weitgehend Neuland. Gleichwohl brauchen sie sich nicht zu verstecken. Wertung 0:1

Fazit: Union Nettetal ist personell derzeit deutlich breiter aufgestell­t. Die Spieler scheint die Konkurrenz­situation zu beflügeln, so dass sich dem Trainertea­m viele Variations­möglichkei­ten bieten. Beim ASV Süchteln ist das ganz anders. Aufgrund der vielen Ausfälle stellt sich das Team zumindest in der Defensive fast von alleine auf. Der Vergleich der Mannschaft­steile endete 4:1 für Nettetal. Doch vielleicht wirkt ja der Derby-Charakter Wunder.

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