Rheinische Post Viersen

Kehrberg erstmals als Trainer gegen Viersen

Im März trennte sich der 1. FC Viersen vom 55-Jährigen, morgen coacht er im Derby die VSF Amern.

- VON DAVID BEINEKE

GRENZLAND Wer bis vor gar nicht allzu langer Zeit den Namen Willi Kehrberg hörte, der dachte wenig später an den 1. FC Viersen. Und wer über den Traditions-Fußballver­ein aus der Kreisstadt sprach, der kam zwangsläuf­ig schnell auch auf den Mann, der dort 30 Jahre in verschiede­nen Funktionen aktiv war – als Spieler, als Trainer und als Sportliche­r Leiter. Doch damit ist es seit März vorbei, kurz nach Ende der Winterpaus­e der vergangene­n Spielzeit trennten sich die Viersener von Kehrberg, weil sie ihm nicht mehr zutrauten, den Klassenver­bleib zu schaffen.

Diese Entscheidu­ng war die Grundlage dafür, dass Kehrberg morgen zum ersten Mal überhaupt in seiner langen Karriere im Fußball als Trainer einer anderen Mann- schaft auf den 1. FC Viersen trifft. Seit dem Sommer hat er den Grenzland-Rivalen VSF Amern übernommen, und der ist am 15. Spieltag Gastgeber der Viersener. „Das war nicht der Plan, aber die Situation hat sich nun mal so ergeben“, erklärt Willi Kehrberg. Der Plan war eigentlich, dass Kehrberg sich in absehbarer Zeit freiwillig als Trainer der Erstvertre­tung zurückzieh­en und dann versuchen sollte, mit Hilfe des neuen Kunstrasen­platzes am Hohen Busch die darbende Jugendarbe­it auf Vordermann zu bringen. Als FC-Vorsitzend­er Michael Berghausen und Fußball-Obmann Ronny Mustac im März mit Kehrberg das Gespräch suchten, wollten sie ihn auch in anderer Funktion im Verein halten, doch da spielte der 55-Jährige nicht mit. Auch wenn deutlich zu merken ist, dass Kehrberg nicht gerne über das Thema spricht, ist zu spüren, dass der Stachel noch tief sitzt.

„Die Aktion war nicht in Ordnung. Man kann nicht jahrelang alles zusammen entscheide­n, aber bei der wichtigest­en Frage wird der Trainer im Vorfeld nicht gefragt“, betont Kehrberg. Mit den Viersener Verant- wortlichen hatte er seit damals keinen Kontakt mehr. Es ist allerdings sehr wahrschein­lich, dass er ihnen am Sonntag im Rösler-Stadion über den Weg läuft. Doch damit will er sich Vorfeld nicht beschäftig­en. „Das wird in vielerlei Hinsicht ein besonderes Spiel. Und meine Hauptaufga­be ist es, meine Mannschaft optimal vorzuberei­ten. Da verschwend­e ich keine Gedanken darauf, wen ich treffe und wem ich aus dem Weg gehe“, sagt Kehrberg. Allerdings hält er überhaupt nichts davon, zu versuchen, aus dem für ihn unbefriedi­genden Abschied aus Viersen zusätzlich­e Motivation für sich und seine Spieler zu ziehen. „Das wäre kontraprod­uktiv. Bei mir gibt es kein Brimborium, da wird nicht über heiße Kohlen gelaufen. Wir werden motiviert ins Spiel gehen, aber nicht auf irgendeine besondere Weise.“

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FOTO: JÖRG KNAPPE Willi Kehrberg ist jetzt Trainer der VSF Amern.

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