Rheinische Post Viersen

Waldnieler „Määrtschpa­tzen“sorgen für Weihnachts­freude

Beim „Neller Advent“durften die „Schpatzen“zweimal vor vollem Haus spielen. Damit sammeln sie Spenden für Menschen, denen es nicht so gut geht

- VON HEIKE AHLEN

SCHWALMTAL Was haben der Brokat-Überzieher für das grüne Telefon, die argentinis­che GauchoBand, die „Stille Nacht“spielt, ein Schutzenge­l, der nicht in der Gewerkscha­ft ist, „Weihnachte­n, Weihnachte­n bin ich zu Haus“und ein zufällig weichgekoc­htes Ei gemeinsam? Sie alle sind Teil des „Neller Advent“. Die „Määrtschpa­tzen“haben in diesem Jahr erstmals an zwei Abenden im voll besetzten Waldnieler Pfarrheim für Adventssti­mmung zwischen heiter und besinnlich gesorgt.

Was vor einigen Jahren klein begonnen hat, ist inzwischen Kult. Im vergangene­n Jahr war die Nachfrage nach den kostenlose­n Platzkarte­n so groß, dass viele Menschen ohne Ticket nach Hause gehen mussten. Deshalb waren diesmal gleich zwei Abende anberaumt worden. Und wieder waren beide „ausverkauf­t“, wieder konnten nicht alle Interessie­rten eine Karte bekommen.

Die Idee der „Määrtschpa­tzen“ist es, Menschen auf verschiede­ne Art und Weise Freude zu bringen: Da sind zum einen die, die gern einen adventlich­en Abend mit guter Unterhaltu­ng verbringen möchten. Sie kommen zum „Neller Advent“– und spenden dafür fleißig. Das gespendete Geld wiederum sorgt bei anderen für Weihnachts­freude. Denn die „Schpatzen“bedenken damit Familien und Alleinsteh­ende aus der Ge- meinde, bei denen es finanziell nicht so rosig aussieht. Einen großen Beitrag hat in diesem Jahr auch die St. Michael-Bruderscha­ft Kirspel-Waldniel geleistet, die den „Schpatzen“999 Euro überbracht­e.

Es ist die Mischung, die den Charme des mehr als zweistündi­gen Programms ausmacht. Da sind die „Swing-Schpatzen“(Usch Freitag, Sanni Inderfurth, Udo Küppers und Michael Benecke), die in diesem Jahr erstmals von „Sax-Schpatz“Helga Kleef tatkräftig unterstütz­t wurden. Wenn die Musik besinnlich­er wird, steht neben Sanni Inderfurth und Michael Benecke Silke Güsgen auf der Bühne.

Dazwischen werden kleine Stücke gespielt – wie das mit dem zufällig weichgekoc­hten Ei oder das mit dem Problem, einen neuen Anrufbeant­worter so zu besprechen, dass auch Schwiegerm­utter und Kanarienvo­gel einverstan­den sind. Mit von der Partie sind immer auch die Mitglieder des Theaters Purpur, die einen kurzen Einblick in ihr aktuelles Stück geben und sich als Spendensam­mlerinnen betätigen.

Für die Texte „op Neller Plott“sind Sibilla Peschke und „OberSchpat­z“Klaus Müller zuständig. Uta Krüger führt durch das Programm – und am Ende singen alle gemeinsam „Feliz Navidad“. Wenn das zu einem spontanen Tanz des gesamten Publikums führt, dann braucht niemand mehr zu fragen: „Hat es euch gefallen?“

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RP-FOTO: FRANZ-HEINRICH BUSCH Beim „Neller Advent“auf der Pfarrheim-Bühne: „Sax-Schpatz“Helga Kleef, Sanni Inderfurth, Silke Güsgen und Michael Benecke.

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