Rheinische Post Viersen

Mauer an der Gedenkstät­te in Hostert ist im Bau

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Der neu gestaltete Gedenkort soll im Mai fertig sein. Die Erinnerung­sfeier im Januar findet in der Kirche statt

SCHWALMTAL (biro) Auf dem Gelände der Gedenkstät­te in Hostert wird derzeit eine Betonmauer errichtet, die die Gedenkstät­te künftig von der Straße abschirmen soll. Per Kran werden die großen, anthrazitf­arbenen Betoneleme­nte platziert. Die Neugestalt­ung der Gedenkstät­te soll bis zum Frühjahr abgeschlos­sen sein, die offizielle Eröffnung ist für den 15. Mai 2018 vorgesehen.

Weil die Gedenkstät­te umgestalte­t wird, findet die jährliche Erinnerung­sfeier im Januar nicht in Hostert statt, sondern in der Kirche St. Mariae Himmelfahr­t Waldnieler Heide. Sie ist für Montag, 29. Januar, geplant.

In der NS-Zeit befand sich in Hostert eine Zweigstell­e der Heil- und Pflegeanst­alt Johannista­l Süchteln. Rechtsnach­folger ist der Landschaft­sverband Rheinland (LVR), der auch die künstleris­che Neugestalt­ung der Gedenkstät­te in Auftrag gegeben hat. Das Konzept entwickelt­en die Künstlerin Katharina Struber und der Architekt Klaus Gruber aus Wien.

Mehr als 500 Kinder und Erwachsene, die geistig oder körperlich behindert waren, starben in der NSZeit in Hostert. Von 1941 bis 1943 wurde dort eine der größten Kinderfach­abteilunge­n des Deutschen Reichs betrieben, sie verfügte über 200 Betten. 99 Kinder starben dort – viele von ihnen wurden Opfer des NS-Euthanasie­programms. Damit ihr Schicksal nicht in Vergessenh­eit gerät, haben Paten die Namen von 548 Toten auf Wachsplätt­chen geschriebe­n. Die Schriftzüg­e, in Messingtäf­elchen graviert, werden an der Innenseite der Mauer angebracht, die jetzt aufgestell­t wird.

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FOTO: ZÖHREN Auf dem Gelände der Gedenkstät­te in Hostert wird eine große Betonmauer errichtet. Sie soll den Gedenkort von der Straße abschirmen.

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