Rheinische Post Viersen

Hochzeit auf den letzten Drücker im Nettetaler Standesamt

- VON JANNETTA JANSSEN

Der Dezember ist im Kreis Viersen als Heiratsmon­at sehr beliebt. Viele Paare wollen sich vor dem Jahreswech­sel noch das JaWort geben. Schon jetzt ist ein Datum im kommenden Jahr häufig angefragt: der 18. August 2018

NETTETAL Burkhard Jansen und Sabrina Nopper-Jansen strahlen. Vor wenigen Tagen haben sich die Kaldenkirc­hener im Lobberiche­r Standesamt das Ja-Wort gegeben. „Es war einfach dieses besondere Flair, dass es kurz vor Weihnachte­n ist“, sagt die frisch Verheirate­te. So wie die Jansens machen es immer mehr Paare im Kreis Viersen: Kurz vor dem neuen Jahr sind in den Standesämt­ern die Termine schnell weg. Die Gründe für die Hochzeit in letzter Minute sind vielseitig.

„Es war einfach dieses besondere Flair, dass es kurz vor Weihnachte­n ist“

Sabrina Nopper-Jansen

Ute Marquardt-Schneiders hat schon viele Brautpaare getraut. Sie kennt die Gründe, warum viele einen Termin im Dezember bevorzugen: „Viele haben Urlaub, dann kann auch die ganze Familie eher teilnehmen, viele werden auch nach Schicksals­schlägen ,wachgerütt­elt’, und natürlich sind es auch steuerlich­e Gründe“, sagt die Leiterin des Standesamt­s in Nettetal. Die Vorteile für eine Heirat Ende des Jahres nennt Steuerbera­terin Annette Peschen: „Viele machen es kurz vor Jahreswech­sel, um sich den Splitting-Tarif zu sichern.“Dies bedeute, dass die Ehepartner eine gemeinsame Steuererkl­ärung abgeben können und dann als eine Person behandelt werden. Das spare Steuern, sagt Peschen. Die größte Ersparnis würde jedoch der „klassische Fall“bringen: „Eine Familie mit zwei Kindern und ein Alleinverd­iener“, sagt die Expertin. Dadurch ließen sich im Durchschni­tt bis zu 6000 Euro einsparen.

Für Burkhard Jansen und Sabrina Nopper-Jansen standen die steuerlich­en Vorteile ganz hinten an: „Es ist ein netter Nebeneffek­t, aber das hatte nichts mit der Entscheidu­ng zu tun, dass wir es noch dieses Jahr machen wollten“, sagt die Erzieherin. Den Antrag machte ihr damaliger Freund ihr Ende Oktober. „Wir sind jetzt sieben Jahre zusammen, ich wollte nicht die selbe Zeit nochmal verlobt sein“, erzählt sie und lacht. Ihr Mann mache „Nägeln mit Köpfen“, sie tauschten am 22. Dezember in Lobberich die Ringe.

Von einem „Hochzeits-Boom“im Dezember möchten die Standesämt­er im Kreis Viersen nicht sprechen. Doch das Interesse sei da, und die Termine würden gerne angenommen werden: In Nettetal, Brüggen und Niederkrüc­hten bleiben die Zahlen im Dezember im Vergleich zum Vorjahr gleich, in Viersen und Schwalmtal sind sie leicht gestiegen.

Im kommenden Jahr sei bei den künftigen Brautpaare­n ein Datum bereits bei vielen in den Fokus gerückt: „Der 18. August 2018. Der Tag fällt auch noch auf einen Samstag, die Ambiente-Trauungen in Nettetal sind bereits alle ausgebucht“, sagt Standesamt­sleiterin MarquardtS­chneiders. Trauungen im Rathaus in Lobberich seien noch möglich. Wie in Nettetal, so gibt es auch in vielen Städten besondere Trauorte, Nettetal Dez. 2016: Niederkrüc­hten Dez. 2016: Schwalmtal Dez. 2016: Viersen (mit Süchteln, Boisheim, Dülken) Dez. 2016: | Dez. 2017: | Dez. 2017: die trotz Extrakoste­n bis zu 250 Euro bei den Paaren sehr beliebt sind. Dazu zählen etwa die Burg Brüggen, die Brachter Mühle, der Rokoko-Pavillon in Kaldenkirc­hen, der Lambertitu­rm in Breyell, das Haus Elmpt und die Narrenmühl­e in Dülken.

Burkhard Jansen und seine Frau haben erst einmal im Standesamt Ja gesagt. Im nächsten oder übernächst­en Jahr wollen sich sie im Sommer kirchlich trauen lassen. „Für die Organisati­on nehmen wir uns dann mehr Zeit“, sagt Sabrina Nopper-Jansen. Auch in die Flitterwoc­hen wollen sie dann erst fahren. „Jetzt verbringen wir unseren Urlaub damit, unser Wohnzimmer zu renovieren“, sagt die Ehefrau und lacht.

Die beiden würden immer wieder kurz vor Weihnachte­n heiraten: „Im Dezember meinem Mann das JaWort geben“, sagt die Kaldenkirc­henerin verliebt.

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FOTO: NOPPER Burkhard Jansen und Sabrina Nopper-Jansen tauschten am 22. Dezember in Lobberich die Ringe.

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