Rheinische Post Viersen

Mehr Ausbildung gegen den Fachkräfte­mangel

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VIERSEN (hd) Ralf Sibben, Hauptgesch­äftsführer der Unternehme­rschaft Niederrhei­n, hört es aus seinem Umfeld immer wieder: Die Betriebe haben mehr und mehr Probleme, ihre Fachkräfte zu halten. Viele ältere Arbeitnehm­er erreichen die Altersgren­ze und verabschie­den sich in den Ruhestand. Nachwuchs wird mit Kusshand genommen, es gibt ihn aber nicht. Der vielfach als drohendens Szenario beschriebe­ne Mangel an Fachkräfte­n ist längst Realität geworden, zumindest in einigen Branchen.

Auf dem Ausbildung­smarkt läuft es nicht rund. Im Kreis Viersen kommen auf einen Bewerber 0,66 Stellen, und oft passen Schulabgän­ger und Stellenpro­fil nicht zueinan- der. Damit will sich Dirk Strangfeld, Leiter der Agentur für Arbeit Krefeld-Kreis Viersen nicht abfinden: „Wir müssen in Ausbildung investiere­n, damit wir die benötigten Fachkräfte bekommen.“Unabhängig vom Ausbildung­smarkt verfügt die Agentur über zahlreiche freie Stellen – die sind aber meist auf Fachkraftn­iveau. Das erfüllen viele Arbeitslos­e nicht.

Auf der einen Seite fehlen Kräfte, die qualifizie­rt sind. Auf der anderen Seite stehen Arbeitslos­e, die nicht qualifizie­rt sind. Trotzdem findet man nicht zueinander, was auch daran liegt, dass einigen Jugendlich­en schlichtwe­g die Möglichkei­ten fehlen, über ein gewissen Maß an Wissen und Bildung hinaus- zuwachsen. Die werden selbstvers­tändlich nicht aufgegeben, versichert Thomas Ziegler von der DBGRegion Düsseldorf / Bergisches Land: „Das kann sich unsere Gesellscha­ft nicht erlauben.“So auch Dirk Strangfeld: „Wir müssen alle im Lernprozes­s halten.“

Ziegler ist in Sachen Ausbildung durchaus optimistis­ch und verweist darauf, dass die Firmen irgendwann nicht mehr darum herumkomme­n, für Lehrstelle­n zu sorgen: „Die Unternehme­n müssen sich selber Kandidaten für die späteren Fachkräfte suchen und sie entspreche­nd auszubilde­n.“Die Zahl der Schulabgän­ger geht in den nächsten Jahren zurück, die Auswahl an Kandidaten wird nicht größer.

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