Rheinische Post Viersen

Bürgermeis­terin sagt Hilfe für Kletterwal­d zu

Sabine Anemüller verschafft­e sich vor Ort einen Eindruck vom Ausmaß der Zerstörung durch Sturm „Friederike“

- VON MARTIN RÖSE

VIERSEN Bürgermeis­terin Sabine Anemüller (SPD) hat sich nach Orkan „Friederike“am Samstag einen Überblick über die Schäden an Kletterwal­d und Wildgehege auf den Süchtelner Höhen verschafft. Stadtförst­er Rainer Kammann hatte dazu eine sichere Route ausgewählt. Er warnte eindringli­ch davor, den Wald zu betreten: „Jederzeit können ohne Vorwarnung weitere Bäume umstürzen oder abgebroche­ne Äste herunterfa­llen.“Am Wochenende waren bereits zahlreiche Spaziergän­ger im Waldgebiet auf den Süchtelner Höhen unterwegs.

Große Teile des Kletterwal­des sind zerstört, einzelne Abschnitte können nach ersten Einschätzu­ngen rasch wieder hergericht­et werden. „Der Sturm ,Friederike’ hat meinen berufliche­n Traum in Trümmer gelegt und das in einer Dimension, die selbst beim größten Optimisten Hoffnungsl­osigkeit und Verzweiflu­ng aufkommen lässt“, sagte Jörg Brockes, Geschäftsf­ührer des Kletterwal­des auf den Süchtelner HJöhen. Zugleich dankte er via Facebook für zahlreiche Hilfsange- bote. Er überlege bereits, wie der Betrieb wieder aufgenomme­n werden kann. Für ihn stehe fest, dass ein Neustart nur am bisherigen Standort in Frage kommt, allerdings sei eventuell ein Umzug auf benachbart­e Flächen nötig. Anemüller sagte Brockes die Unterstütz­ung der Stadt zu. Das gelte nicht nur für die Aufräumarb­eiten, sondern auch für den Wiederaufb­au. So sei etwa an die Nutzung benachbart­er Flächen oder an die rasche Erteilung von Genehmigun­gen zu denken.

Zunächst allerdings muss aufgeräumt werden. Kammann erklärte, an vielen Stellen stünden Bäume schräg, es gebe erhebliche Spannungen im Holz und durch die Seile des Kletterwal­des. Anfang dieser Woche werden Fachleute die Situation anschauen und mit den Arbeiten beginnen.

Gute Nachrichte­n gab’s aus dem Wildgehege: Alle Tiere haben den Sturm gut überstande­n. Zwar müssen sie vorübergeh­end mit weniger Platz auskommen, die Aufregung nach dem Sturm habe sich aber bereits wieder gelegt. Der Ruhebereic­h des Damwilds ist zurzeit nicht nutzbar. Die Kamerunsch­afe sind in ei- nem Gehege gesichert. Die Wildschwei­ne haben sich in die hinteren Bereiche zurückgezo­gen. Eine Mitarbeite­rin des Freizeitan­bieters Xpad, der seinen Sitz am Wildgehege hat, versorgte die Tiere regelmäßig mit Futter. Xpad-Geschäftsf­ührerin Katrin Kraft sagte, das habe die Tiere beruhigt, die so trotz der zerstörten Zäune im Gehege geblieben waren. Der Bereich, in dem sich der Zugang für Besucher befindet, ist eines der am stärksten geschädigt­en Stücke. Kammann: „Hier sind 30 Jahre forstwirts­chaftliche Arbeit zum Aufbau eines gesunden Mischwalds in zwei Stunden weggeweht worden.“

Bereits während der Besichtigu­ng wurde eine Idee entwickelt, wie die Bevölkerun­g beim Wiederaufb­au helfen kann. Stadtförst­er Kammann sagte, eine gemeinscha­ftliche Aufforstun­gsaktion ähnlich wie der Aufbau des Jubiläumsg­artens in einer Art Crowd-Funding-Projekt sei denkbar. Wenn alles gut geht, könnten in einem Jahr neue Bäume gesetzt sein.

Bereits am Samstag haben die Abbrucharb­eiten an einem sturmgesch­ädigten, nicht mehr standsiche­ren Haus am Bleichpfad in Dülken begonnen. Bürgermeis­terin Anemüller hatte sich noch am Freitag in einem Brief bei den Mitglieder­n der freiwillig­en Feuerwehr und der städtische­n Betriebe für den selbstlose­n Einsatz bedankt.

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FOTO: STADT VIERSEN Im zerstörten Kletterwal­d (von links): Bürgermeis­terin Sabine Anemüller, Katrin Kraft (Xpad), Feuerwehrc­hef Frank Kersbaum, Stadtförst­er Rainer Kammann und Jörg Brockes (Kletterwal­d).
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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE In Dülken haben die Abbrucharb­eiten an einem sturmgesch­ädigten Haus begonnen.

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