Rheinische Post Viersen

Blaue Fraktion will konstrukti­v mitarbeite­n

Manfred Schmitz und Dirk Schlomski haben sich der Petry-Bewegung angeschlos­sen

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NETTETAL (mm) Die Fronten im Stadtrat sind jetzt wieder klarer gezogen. Franz-Lothar Kronauer ist nun einziger Vertreter der Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD), die 2014 mit zwei Mandaten in den Rat eingezogen und auf drei gewachsen war. Doch haben seine Fraktionsk­ollegen Manfred Schmitz und Dirk Schlomski zum Jahresende die Partei verlassen, weil sie ihrer Meinung nach zu sehr nach rechts außen abdriftete. Sie und der sachkundig­e Bürger schlossen sich der „Blauen Partei“an, einer Sammlungsb­ewegung um die ehemalige AfD-Vorsitzend­e Frauke Petry. Sie hatten hatten sich im Stadtrat allerdings schon vorher von Kronauer getrennt und eine eigene Fraktion gebildet.

Sprecher der „Blauen“ist der Kaldenkirc­hener Rechtsanwa­lt Manfred Schmitz, eine schillernd­e Per- son in der Kommunalpo­litik. Einst Mitglied der CDU und auch kurze Zeit Mitglied des Rates, wandte er sich 2013 der Wählergeme­inschaft „Aktive Bürger Kaldenkirc­hen“zu, als sie sich auf Nettetal ausdehnte (Kürzel dann: ABN). Für sie zog er 2014 in den Rat ein, dann zog er nach einem Zerwürfnis mit dem damaligen Fraktionsc­hef Hans Over- hage weiter zur AfD, weil er sich mit den Euro-Ansichten des damaligen Parteichef­s Lucke durchaus anfreunden konnte. Doch kam es zum Bruch mit Fraktionsc­hef Kronauer, weil „keine Politik für Nettetal gemacht wurde, sondern nur über Bundesthem­en diskutiert werden sollte“. Das soll sich signifikan­t ändern, denn „wir müssen mehr Poli- tik für den kleinen Mann machen“, sagt Schlomski. In diese Richtung zielt ein Antrag der „Blauen“, beim Ausbau oder der Erneuerung von Straßen auf Anliegerbe­iträge zu verzichten. Viele könnten sie nicht bezahlen. „Wir haben genug Geld in Deutschlan­d, man muss es nur anders verteilen“, ergänzt Schmitz.

Als Kaldenkirc­hener rümpft er die Nase wegen der geplanten Müllumlade­station, weil es die Chancen reduziere, im Industrieg­ebiet Venete Unternehme­n anzusiedel­n. Begrüßt wird der Vorschlag, Schüler durch Praktika in Fraktionen und Verwaltung an Politik heranzufüh­ren, denn „wir müssen neue Leute für die Politik begeistern“, so Schmitz, dem nicht genügt, dass „alle da sind, wenn es um Müll geht, aber schweigen, wenn um das allgemeine Wohl gestritten wird“.

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RP-FOTO: KNAPPE Dirk Langguth, NRW-Koordinato­r für die „Blauen“(v.l.), Manfred Schmitz und Dirk Schlomski.

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