Rheinische Post Viersen

ASV Süchteln kassiert klare Finalniede­rlage

Im Endspiel unterlagen die Süchtelner ihrem Landesliga-Rivalen Odenkirche­n klar mit 0:5. Titelverte­idiger 1. FC Viersen holte sich Platz drei.

- VON DAVID BEINEKE UND MANFRED SCHULZ

VIERSEN Die SpVg. Odenkirche­n hat das Finale beim 27. Volksbank-Masters mit 5:0 gegen den ASV Süchteln gewonnen und hat damit seine Erfolgsser­ie beim Hallenklas­siker auf mittlerwei­le vier Siege ausgebaut. Im Vorjahr hatten die Odenkirche­ner das Finale noch knapp gegen denn den 1. FC Viersen verloren, der sich gestern im direkt ausgetrage­nen Neunmeters­chießen gegen das Überraschu­ngsteam des Turniers, den B-Ligisten Niersia Neersen, mit 3:1 den dritten Platz sicherte. „Wenn wir schon ins Endspiel gekommen sind, wollte natürlich auch gewinnen“, sagte Süchtelns Trainer Heinrich Losing. „Aber am Ende hat es eben nicht gereicht. Schade.“

So müssen die Süchtelner nächstes Jahr einen neuen Anlauf auf ihren ersten Masters-Titel machen – und das wohl unter veränderte­n Bedingunge­n. Denn auch wenn Ausrichter Dülkener FC alles in allem zufrieden war mit dem reibungslo­sen Ablauf ihres Traditions­turniers, will er sich damit nicht zufriedeng­eben. Denn nach den Viertelfin­als war gestern ein Stimmungsa­bfall zu verzeichne­n, einhergehe­nd mit großen Lücken im oberen Bereich hinter der Tribüne, wo sonst Besucher, Spieler und Offizielle dicht gedrängt standen, um zu fachsimpel­n oder etwas zu essen. „Über die Gründe dafür lässt sich trefflich streiten. Für uns steht fest, dass wir etwas am Turniermod­us ändern werden. Was genau, müssen wir noch intern abstimmen“, sagte Andreas Debock, 2. Vorsitzend­er des DFC und MastersOrg­anisations­leiter. Auch wird beim Ausrichter über eine Umstellung bei der Auslosung nachgedach­t, um zu vermeiden, dass etwa wie am Wochenende drei Viersener Teams in einer Gruppe spielen. Ob nach der Premiere in diesem Jahr beim 28. Masters noch noch mal mit einem Futsal-Ball gespielt wird, ist eher unwahrsche­inlich. „Das ist bei den meisten Teams nicht gut angekommen“, erklärte Debock. Schon im Vorfeld des Turniers hatte DFC-Vorsitzend­er Bernd Caspers von einer weiteren Maßnahme zur Attraktivi­tätssteige­rung gesprochen. Zusammen mit einem Sponsor will der DFC in der Ransberg-Halle auf Kunstrasen spielen lassen. „Da müssen aber noch viele Gespräche, gerade mit der Stadt, geführt werden“, so Caspers.

Odenkirche­n fühlte sich schon am Wochenende pudelwohl in Dülken und dominierte die K.o-Runde. Genau wie die Gegner davor hatten die Süchtelner im Endspiel nicht den Hauch einer Chance. Der Landesligi­st aus Odenkirche­n wirkte in allen Belangen abgeklärte­r und schlug immer wieder genau zum richtigen Zeitpunkt zu. Zur Pause führten die Odenkirche­ner schon durch die Tore von Tayfun Yilmaz und Eike Broens (2) mit 3:0. Nach dem Wechsel machten Simon Sommer und ausgerechn­et auch noch Torwart Kevin Afari alles klar.

Spannung pur gab es im ersten Halbfinale zwischen dem ASV Süchteln und dem Titelverte­idiger 1. FC Viersen, dass die ASVer am Ende knapp mit 4:3 für sich entschiede­n. „Wir waren in der entscheide­nden Schlusspha­se einfach nicht abgeklärt genug“, ärgerte sich Viersens Trainer Daniel Saleh. „Das Spiel hätten wir wirklich nicht verlieren brauchen.“Auf der Gegenseite zeigte sich Süchtelns Trainer Heinrich Losing hoch erfreut über den Sieg. Im Stadtduell schenkten sich beide Mannschaft­en nichts. Dem Süchtelner Führungsto­r durch Mounir Ben Moussa ließ Viersen fast postwenden­d durch Simon Hetterle das 1:1 und nur wenig später durch Dennis Homann das 2:1 folgen. Aber die Süchtelner zeigten sich hellwach und drehten das Spiel durch die Tore von Kai Schürmann und Mounir Ben Moussa bis zur Pause auf 3:2 wieder in ihre Richtung. Als der ASV direkt nach dem Wechsel durch Morten Heffungs das 4:2 erzielte, setzten die Viersener alles auf eine Karte und schafften auch durch Volkan Akyl den Anschlusst­reffer. Dann fing sich Mesut Yanik auf Viersener Seite noch eine Rote Karte ein, so dass der ASV hiernach die Spielerübe­rzahl nutzte, um den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten.

Im anderen Semifinale ließ Odenkirche­n dem B-Ligisten aus Neersen nicht die Spur einer Chance. Die Tore zum klaren deutlichen 7:0-Sieg steuerten Tayfun Yilmaz (2), Nico Zitzen, Eike Broens, Simon Sommer, Marcel Pohl und Dragan Kalakn bei.

Angesichts der Tatsache, dass das Hallenmast­ers inzwischen ein Selbstläuf­er ist, wäre es dem Veranstalt­er Dülkener FC kaum zu verübeln, wenn er sich angesichts seiner Verdienste um den Hallenfußb­all in der Region und seines Erfahrungs­schatzes in organisato­rischer Hinsicht bequem zurücklehn­en und Jahr für Jahr die Vereinskas­se füllen würde. Doch die Stärke des DFC war es in der Vergangenh­eit immer, ein ganz feines Gespür dafür zu haben, wann es nötig ist, an den entspreche­nden Stellschra­uben zu drehen, um das Turnier fit für die Zukunft zu machen. So kann es auch nicht verwundern, dass Bernd Caspers und Andreas Debock als Führungsdu­o des DFC am Wochenende schon ganz offen über mögliche Änderungen am Turniermod­us sprachen. Dieser Innovation­sgeist ist es sicher auch, der Sponsoren anlockt. Einer will jetzt Geld geben, um das Turnier in der Halle Ransberg auf Kunstrasen spielen zu lassen. Kommt es dazu, wäre das noch mal eine deutliche Aufwertung der Traditions­veranstalt­ung. david.beineke

@rheinische-post.de

 ?? FOTO: TOM OSTERMANN ?? Ein Bild mit Symbolchar­akter: Während die Süchtelner, hier links mit Karsten Robertz, sich im Finale vergeblich mühten, wirkte bei Odenkirche­n, hier mit Tayfun Yilmaz, alles spielerisc­h leicht.
FOTO: TOM OSTERMANN Ein Bild mit Symbolchar­akter: Während die Süchtelner, hier links mit Karsten Robertz, sich im Finale vergeblich mühten, wirkte bei Odenkirche­n, hier mit Tayfun Yilmaz, alles spielerisc­h leicht.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany