Nettetaler mit Remis gegen Odenkirchen zufrieden
Im Topspiel der Fußball-Landesliga trennte sich die Union auf eigenem Platz mit einem 1:1 von der Spielvereinigung.
NETTETAL Entspannte Trainergesichter gab es nach dem Topspiel der Fußball-Landesliga zwischen Union Nettetal und der SpVg. Odenkirchen zu sehen. Sowohl Andreas Schwan von den gastgebenden Nettetalern als auch Kemal Kuc konnten mit dem 1:1 (1:1) gut leben. „Wir haben Odenkirchen auf Distanz gehalten, waren 75 Minuten besser und haben uns am Ende nur nicht belohnt“, sagte Schwan und ließ sich die Laune auch nicht davon verderben, dass die erst vorige Woche zurückeroberte Tabellenführung futsch ist und der TSV Meerbusch wieder vorne liegt. Kollege Kuc meinte: „Die Jungs haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Die Einstellung hat gestimmt. Unsere Serie hält.“
Mit inzwischen zwölf Spielen ohne Niederlage dürfen die Odenkirchener für sich in Anspruch nehmen, die Mannschaft der Stunde in der Landesliga zu sein. Dass sie nach dem 3:3 gegen Velbert und dem 2:2 gegen Meerbusch nun in- nerhalb weniger Wochen das dritte Unentschieden gegen eines der Topteams der Liga geholt haben, ist ihnen mit Blick auf die gestrige Personallage umso höher anzurechnen. Wegen zahlreicher Ausfälle hatte Kuc nur drei Feldspieler im Alter zwischen 18 und 21 Jahren auf der Bank, in der Startformation fanden sich drei Akteure auf für sie ungewohnten Positionen wieder. So musste etwa die pfeilschnelle Offensivkraft Tayfun Yilmaz im defensiven Mittelfeld ran. Doch von den Umstellungen war zu Beginn nichts zu merken, denn die Gäste waren schneller im Spiel und erarbeiteten sich gegen nervös und fahrig wirkende Nettetaler Vorteile.
Der erste Bock der Gastgeber führte gleich zur Odenkirchener Führung. Da war es nämlich Innenverteidiger Blerim Rrustemi, der eine Odenkirchener Hereingabe in den Strafraum ins eigene Tor bugsierte. Ein Wirkungstreffer, der die Nettetaler zunächst noch weiter verunsicherte. Doch spätestens, als Union-Kapitän Martin Stroetges nach einer Ecke von Brian Dollen mit einem wuchtigen Kopfball zum 1:1 traf (18.), waren auch die Nettetaler voll im Spiel angekommen. Jetzt entwickelte sich ein intensiver Schlagabtausch mit viel Aggressivität in den Zweikämpfen und hoher Laufbereitschaft auf beiden Seiten. Wobei sich die Gastgeber immer mehr Spielanteile eroberten, während sich das Odenkirchener Spiel darauf verlagerte, aus einer gut gestaffelten Abwehr heraus auf Fehler des Gegners zu laueren und dann schnell umzuschalten.
Eine Spielentwicklung, die sich so auch nach dem Seitenwechsel fortsetzte, wobei auf beiden Seiten das hohe Tempo der Anfangsphase seinen Tribut forderte. Die ganz hohe Intensität war aus dem Spiel und etliche Stockfehler erstickten aussichtsreiche Situationen im Keim. Auch dank der großen Qualität, die Union von der Bank bringen konnte, baute sie ihre Dominanz noch weiter aus. Doch auf beiden Seiten blieben gefährliche Torszenen Mangelware. Die größte Chance für Nettetal in Hälfte zwei hatte Marc Paul, als er einen Querschläger aus 17 Metern direkt aufs Tor zog, dabei aber den besser platzierten Dominik Dohmen übersah (72.). Fünf Minuten vor Schluss war es dann Michael Enger, der einen sehenswerten Fallrückzieher zustande brachte, aber damit SpVg.-Keeper Kevin Afari vor keine Probleme stellte. Nettetal: Gerdts – Bonsen, Rrustemi, Levels, Pohlig – Dollen (71. Dohmen), Enger, Stroetges, Paul (84. Münten) – Kus, Gorgs (64. Keppeler). Tore: 0:1 (9./ET) Rrustemi, 1:1 (18.) Stroetges. Zuschauer: 80
Gerade in der ersten Spielhälfte war das schon gehobene Fußballunterhaltung, was Union Nettetal und die SpVg. Odenkirchen den für ein solches Topspiel der Fußball-Landesliga eigentlich viel zu wenigen Zuschauern geboten haben. Dass es am Ende für die Gastgeber nach dem rauschenden Sieg in Kapellen „nur“zu einem Unentschieden reichte, war zwar aus ihrer Sicht ein kleiner Schönheitsfehler, doch der lässt sich verschmerzen. Denn Odenkirchen wurde auf Distanz gehalten und der Abstand auf den SC Velbert nach dessen Ausrutscher gegen Mettmann sogar vergrößert. Auch mit Blick auf die gestern wieder üppig besetzte Auswechselbank der Nettetaler gewinnt ein Oberliga-Aufstieg immer mehr an Konturen. david.beineke
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