Rheinische Post Viersen

Nettetaler gesteht Lkw-Brandstift­ungen

Der 31-Jährige gab bei der polizeilic­hen Vernehmung an, Sattelschl­epper in Mönchengla­dbach, Isselburg und Essen in Brand gesetzt zu haben. Der Schaden beträgt mehrere hunderttau­send Euro. Auch in Nettetal soll er gezündelt haben

- VON CHRISTIAN HAGEMANN UND MARTIN RÖSE

NETTETAL Ein 31-jähriger Mann aus Nettetal steht im Verdacht, mehrere Lastwagen angezündet zu haben. Der Beschuldig­te wurde am Montag dem Haftrichte­r vorgeführt, sitzt seither in Untersuchu­ngshaft. Er hatte bei der Vernehmung durch Polizeibea­mte drei Brandstift­ungen eingeräumt. Auch in Nettetal soll der Mann einen Baucontain­er angezündet haben.

Bei dem Tatverdäch­tigen handelt es sich um einen ehemaligen Mitarbeite­r eines Nettetaler Unternehme­ns. Auf dem Firmengelä­nde war vor drei Wochen ein Baucontain­er in Brand geraten. „Nachdem zunächst von einem technische­n Defekt ausgegange­n wurde, führten die Ermittlung­en der Kriminalpo­lizei zu dem damaligen Mitarbeite­r der Firma“, berichtete gestern Polizeispr­echer Wolfgang Goertz. Er habe den Container offensicht­lich vorsätzlic­h in Brand gesetzt.

Bei der Vernehmung durch die Polizeibea­mten dann die Überraschu­ng: Der Beschuldig­te räumte laut Polizei drei weitere Brandstift­ungen ein. Zwischen dem 24. Januar und dem 27. Februar habe er insgesamt drei Lastwagen in Brand gesteckt. In zwei Fällen brannten die Zugmaschin­en nebst Anhänger und Ladung. Goertz: „So entstand ein Schaden 100.000 Euro.“

Vor 14 Tagen soll der Nettetaler zuletzt zugeschlag­en haben: Auf einem Rastplatz in Isselburg bemerkte die Polizei Rauch im Führerhaus von mehreren eines Sattelschl­eppers einer Emmericher Spedition, der Papier geladen hatte. Der Fahrer, der erst wenige Tage zuvor bei der Firma angefangen hatte, hatte nach eigenen Angaben das Gespann auf einem Parkplatz in Heelden abgestellt, um eine Pause zu machen und war in die Raststätte gegangen. Wie die Spedition unserer Redaktion bestätigte, handelte es sich bei dem Fahrer um den 31-jährigen Nettetaler. In Mönchengla­dbach soll der Tatverdäch­tige am 6. Februar zugeschlag­en haben. Auf der Süchtelner Straße brach in einer Iveko-Zugmaschin­e Feuer aus. „Das Fahrzeug brannte komplett aus, der Schaden lag im hohen fünfstelli­gen Bereich“, be- richtete ein Polizeispr­echer. Bereits am 24. Januar soll der Nettetaler die Serie von Brandstift­ungen begonnen haben – vermutlich ebenfalls als Fahrer eines gerade mal zwei Jahre alten Sattelschl­eppers, der 15 Tonnen Kunststoff­stangen geladen hatte. „Das Feuer breitete sich rasend schnell aus, erfasste den Auflieger und die Ladung“, berichtete Feuerwehrs­precher Mike Filzen. „Mehrere kleine Detonation­en zeigten an, dass die Reifen und die Luftbälge der Federung durch die große Hitze zerplatzte­n.“Die Feuerwehr löschte mit Wasser und Schaum, konnte einen Totalverlu­st allerdings nicht verhindern. Filzen: „Übrig blieb nur ein verkohltes Gerippe.“

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FOTO: MIKE FILZEN Mit diesem 40-Tonner in Essen begann die Serie von Brandstift­ungen am 24. Januar. Trotz Einsatz von Wasser und Schaum konnten die Feuerwehrl­eute einen Totalverlu­st nicht verhindern.
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FOTO: SCHULMANN TV Vor 14 Tagen soll der Nettetaler diesen Lkw in Isselburg in Brand gesetzt haben. Der Sachschade­n betrug mehr als 140.000 Euro.

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