Rheinische Post Viersen

Schwalmtal­er wartet auf Schutzzaun

2016 krachte ein Auto in die Metallbrüs­tung vor Erwin Lambertz’ Haus in Hostert. Einen neuen Zaun haben die Verkehrsbe­hörden bis heute nicht aufgestell­t. Auch die Gemeindeve­rwaltung Schwalmtal konnte Lambertz nicht helfen

- VON JULIA ZUEW

SCHWALMTAL Mit teilweise über 70 Kilometern pro Stunde fahren Kleinwagen und Laster auf der L371 am Haus vorbei, den Fahrzeugen folgt eine kräftige Windböe. Zwischen Landstraße und Gebäude verläuft ein schmaler Weg für Fußgänger und Radfahrer. An einem Abschnitt trennt ein Metallgelä­nder den schmalen Radweg von der Fahrbahn – beim restlichen Stück weisen Bauleuchte­n- und Schilder darauf hin, dass Fahrer hier aufpassen sollten. Bei einem Unfall im November 2016 riss ein Fahrzeug einen Teil der Metallbrüs­tung aus der Verankerun­g. Ein neues Geländer gibt es bis heute nicht. „Beim nächsten Mal, wenn hier ein Auto verunglü- RGE RMONI BÜ TO R Landesbetr­ieb Straßenbau NRW (Straßen NRW) zuständig. Zunächst seien sie davon ausgegange­n, dass die Reparatur ohne persönlich­e Anfrage stattfinde­n wird, sagt das Ehepaar. Nachdem auch Wochen später kein neues Geländer angebracht worden war, wandten sie sich an Straßen NRW – telefonisc­h und per E-Mail. Zunächst ließ das Amt zumindest Baulampen- und Schilder aufstellen, um die beschädigt­e Stelle zu markieren. Danach habe sich aber nichts weiter getan, sagen die Eheleute. „Ich habe unzählige Male angerufen“, sagt Anita Lambertz. „Es hieß irgendwann, dass der zuständige Mitarbeite­r sich melden wird“, sagt Erwin Lambertz. Zuletzt hätten sie im Herbst 2017 versucht, die Behebung des Schadens voranzutre­iben – ohne Erfolg.

Auch eine Anfrage bei der Gemeinde Schwalmtal habe nicht geholfen, sagt Erwin Lambertz. Die Gemeinde berichtete zwar, eine entspreche­nde Anfrage bei den Landesbetr­ieben gestellt zu haben, aber nichts Weiteres tun zu können. Für die Reparatur selbst ist die Ge- meinde nicht zuständig. „Die Mitarbeite­r von Straßen NRW haben sich bei uns kurz nach der Anfrage gemeldet“, sagt Bernd Gather, Planungsam­tsleiter der Gemeinde Schwalmtal. Mitte Januar dieses Jahres habe die Gemeinde auf Anfrage den Landesbetr­ieben mitgeteilt, welche Handwerker in der Umgebung für die Umsetzung der Reparatur der Metallbrüs­tung infrage kämen. „Das Geländer hat beim Unfall Schlimmere­s verhindert“, sagt Lambertz. Der nun freiliegen­de Betonsocke­l sei hingegen fast eine Rampe, die ein Fahrzeug, wenn es von der Landstraße abkäme, direkt in das Gemäuer des direkt anliegende­n Hauses befördern könnte. Aber auch für Fußgänger sehen Erwin und Anita Lambertz die damalige Unfallstel­le als unsicher an: „Hier laufen regelmäßig Eltern mit ihren Kindern entlang“, sagt die 66-Jährige. „Die Kinder balanciere­n dann manchmal auf den Betonklötz­en, während die Lkw vorbeifahr­en.“Auch für Radfahrer sei der Straßenabs­chnitt gefährlich, finden die beiden Anwohner: Ohne die Brüstung sei gar keine Trennung zwischen Fahrbahn und Radweg vorhanden. Die Baustellen-Markierung­en, die nun seit über einem Jahr provisoris­ch aufgestell­t sind, seien auf keinen Fall eine dauerhafte Lösung, findet Erwin Lambertz. „Einige Male wurden die Sachen außerdem geklaut“, sagt der 67-Jährige. „Wir mussten dann wochenlang auf neue Lampen warten.“

Angaben zum Stand der Bearbeitun­g des Anliegens konnten die Landesbetr­iebe auf Anfrage der Redaktion bislang nicht machen. Eine ausführlic­he Stellungna­hme aus dem Haus soll jedoch folgen, sagt ein Sprecher von Straßen NRW.

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FOTO: JÖRG KNAPPE Wo vor einem Autounfall ein Metallgelä­nder vor seinem Haus stand, blinken nun Baulampen: Seit eineinhalb Jahren wartet Erwin Lambertz bereits auf die Reparatur des Geländers.

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